Beruf & Karriere Künftig vier Frauen im Bosch-Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat des Technikkonzerns Bosch bekommt weiblichen Zuwachs. Die ehemalige Wirtschaftsweise Beatrice Weder Di Mauro soll auf Seite der Anteilseigner Mitglied des Gremiums werden, wie das Unternehmen mitteilte. Für die Arbeitnehmervertreter werden IG-Metall-Vorstand Christiane Benner und Kerstin Mai vom Bosch-Betriebsrat einziehen. Damit sitzen künftig vier Frauen im Bosch-Aufsichtsrat - bisher war es mit Allensbach-Chefin Renate Köcher nur eine. Die neue Amtszeit beginnt am 22. März.
Gremium ist Machtzentrum
Das Unternehmen hat eine eher ungewöhnliche Struktur, die auf das Erbe von Firmengründer Robert Bosch (1861-1942) zurückgeht. Den Großteil der Anteile an der Bosch GmbH hält die Robert Bosch Stiftung, die ihre Stimmrechte allerdings an die Robert Bosch Industrietreuhand KG übertragen hat. Das Gremium ist das Machtzentrum des Konzerns, in dem alle wichtigen Entscheidungen fallen.
Die Geschäfte des Konzerns führt derzeit ein Team um Bosch-Chef Volkmar Denner. Kontrolliert wird die Geschäftsführung vom Aufsichtsrat mit Denners Amtsvorgänger Franz Fehrenbach an der Spitze.
Männer dominieren Aufsichtsräte
Die Aufsichtsräte in Deutschland sind laut einer Studie der Unternehmensberatung Hay Group von Männern dominiert; weiblich waren 2011 demnach nur 13 Prozent der Mitglieder. In Europa betrage der Anteil im Schnitt dagegen 17 Prozent.
Selbst wenn Frauen im Aufsichtsrat sitzen seien die strategisch wichtigen und zusätzlich vergüteten Posten in den Ausschüssen weiterhin vor allem mit Männern besetzt, heißt es in der Studie. So bestehe europaweit ein Vergütungsunterschied von neun Prozent zwischen Männern und Frauen, in Deutschland sogar von 15 Prozent.