Signa-Crash Nächste Benko-Pleite: Auch die Herkules-Holding ist insolvent
Das Firmengeflecht des Unternehmers René Benko vermeldet eine weitere Pleite. Die Herkules Holding GmbH in Innsbruck ist insolvent. Der Schaden: rund eine Milliarde Euro.
Die heimischen Medien feierten ihn wie einen Star. "Benko gelang es schon früh, Reiche und Prominente von seinen Geschäftsideen zu überzeugen", jubelte die "Kleine Zeitung" in Graz. Doch das auf Pump finanzierte Konstrukt des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko kollabierte im vergangenen Jahr. Der gefeierte Tycoon sitzt seit Januar in Wien in Untersuchungshaft – Verdacht auf Insolvenzverschleppung. Benko schweigt zu den Vorwürfen der Justiz.
Nun kommt wirtschaftlich ein weiterer Rückschlag. Die Herkules Holding GmbH meldete in Innsbruck Insolvenz an, ebenso die Tochtergesellschaft Herkules Finance Holding GmbH. Geschätzte Verbindlichkeiten: rund eine Milliarde Euro.
Fatale Kettenreaktion
"Die Schuldnerin erwarb zahlreiche Minderheitsbeteiligungen an diversen (hauptsächlich ausländischen) Unternehmen/Gesellschaften des mittlerweile in weiten Teilen insolventen Signa-Konzerns", erläuterte Günther Moser von Creditreform der Zeitung "Kurier". So rutschte mit den anderen Unternehmen auch die Herkules Holding GmbH in die Insolvenz. Eine fatale Kettenreaktion.
Die nun insolvente Holding firmierte zuvor als Laura Holding GmbH. Die Laura Privatstiftung – als deren Erststifterin die Mutter von Benko, Ingeborg Benko, fungiert – ist mit 42 Prozent die Hauptgesellschafterin der Herkules Holding GmbH. Weitere Eigentümer sind unter anderem der Schweizer Signa-Investor Ernst Tanner, Großaktionär des Schokoladenkonzerns Lindt & Sprüngli, mit drei Prozent.
Benko hatte Signa 2006 gegründet und mit Immobilien und anderen Koppelgeschäften ein Milliarden-Imperium aufgebaut. In Deutschland hatte er zunächst den kriselnden Warenhauskonzern Karstadt aufgekauft und später mit der Kaufhof-Kette fusioniert. In Hamburg wollte der Unternehmer den Elbtower hochziehen. Der Bau ruht derzeit.
Benko hatte ein verschachteltes Konstrukt von Firmen und Stiftungen aufgebaut und Geld zwischen einzelnen Unternehmensteilen verschoben. Im März 2024 brach die Dachgesellschaft Signa zusammen, weitere Pleiten folgten. Der Schaden geht in die Milliarden.
Auch privat muss der Unternehmer Rückschläge verkraften. Benkos Lieblingsvilla "Weißes Haus" in Innsbruck-Igls ist geräumt und soll zum Luxus-Hotel umgebaut werden. Ehefrau Nathalie Benko reichte laut Medienberichten die Scheidung ein.
