Vorstoß von Brandenburg Beratungen über steuerfreie Rente bis 2.000 Euro
![Rentnerin hält ein Portemonnaie: Brandenburg will Rentner von der Steuerpflicht befreien. Rentnerin hält ein Portemonnaie: Brandenburg will Rentner von der Steuerpflicht befreien.](https://images.t-online.de/2025/02/Ljo7lZvHhoFa/0x411:4000x2250/fit-in/1920x0/rentnerin-haelt-ein-portemonnaie-brandenburg-will-rentner-von-der-steuerpflicht-befreien.jpg)
Auch Rentner sind grundsätzlich steuerpflichtig. Die Landesregierung von Brandenburg will das für einige von ihnen ändern.
Brandenburg will über den Bundesrat erreichen, dass Renten bis 2.000 Euro steuerfrei bleiben. Das Bundesland hat dazu eine entsprechende Initiative in die Länderkammer eingebracht. "Das Rentenniveau darf nicht auch noch mit einer hohen Steuerlast einhergehen, das muss beendet werden", forderte der brandenburgische Finanzminister Robert Crumbach (BSW). Ob und wann der Vorschlag umgesetzt werden könnte, ist ungewiss.
Hintergrund ist die schrittweise Einführung der nachgelagerten Besteuerung seit 2005. Dabei bleiben Beiträge zur Altersvorsorge steuerfrei, während auf die Rentenzahlungen im Alter Steuern erhoben werden. Das hat den Vorteil, dass die Steuerlast für Rentner insgesamt geringer ausfällt, da Renten grundsätzlich nicht so hoch sind wie das Einkommen im Erwerbsleben. Wie die Rentenbesteuerung genau funktioniert, lesen Sie hier.
Jedes Jahr größerer Anteil steuerpflichtiger Rente
Die Belastung steigt aber mit jedem Jahr, das jemand später in Rente geht: Denn Schritt für Schritt wird ein immer größerer Teil der Rente steuerpflichtig – bis Neurentner ab 2058 dann 100 Prozent ihrer Rente versteuern müssen. Ein Beispiel: Wer 2005 mit einer Monatsrente von 1.500 Euro in den Ruhestand ging, musste keine Einkommenssteuer zahlen. Für Neurentner im Jahr 2024 fiel auf die gleiche Rente hingegen eine Steuerlast von 432 Euro jährlich an.
Das liegt an den unterschiedlich hohen Rentenfreibeträgen für Menschen, die 2005 und 2024 erstmals Rente bezogen. Was für welchen Rentenjahrgang gilt, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
Embed
Bei einer Rente von 2.000 Euro wurden im vergangenen Jahr bereits 1.537 Euro pro Jahr fällig – rund 128 Euro pro Monat. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) hervor. Lesen Sie hier, wie sich die Steuern für eine Rente von 2.000 Euro genau berechnen.
Wagenknecht kritisierte die Rentenbesteuerung als "schweren Fehler". "Steuerfreiheit bis 2.000 Euro ist das Mindeste. Millionen Rentner könnten entlastet werden. Ich fordere die anderen Ministerpräsidenten auf, unserem Antrag im Bundesrat zuzustimmen", erklärte sie.
Die Initiative aus Brandenburg fordert die Bundesregierung auf, ein Konzept für die rechtliche Umsetzung zu erarbeiten. Eine konkrete Kostenschätzung enthält der Antrag nicht – lediglich den Hinweis, dass eine "entsprechende Gegenfinanzierung" erforderlich sei. Zunächst beraten nun die Ausschüsse des Bundesrats über den Vorschlag.
- Eigene Recherche
- deutsche-rentenversicherung.de: "Steuern auf Renten"
- Nachrichtenagentur dpa-AFX