Kein Kompromiss bei Sparplan VW-Chef: Konzern ist "Sanierungsfall"
Die VW-Führung hat dem Konzern einen harten Sparkkurs verordnet. Volkswagen-Chef Blume präsentiert bei der Betriebsversammlung dramatische Zahlen.
VW-Chef Oliver Blume hat bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg drastische Worte gewählt, um die Situation des Autobauers zu beschreiben. Wie "Business Insider" berichtet, nannte er den gesamten Konzern einen "Sanierungsfall". Bisher wurde die Krise vor allem mit der Marke Volkswagen verbunden.
Als Ursache für die ernste Lage führte der Konzernchef starke Umsatzeinbußen in China an. "Die aktuelle Situation ist ernst. Neue Wettbewerber dringen mit nie dagewesener Kraft in den Markt. Der Preisdruck ist immens", erklärte Blume demnach. Der Konzern habe in den letzten Jahren in China etwa immer fünf Milliarden Euro verdient – in diesem Jahr seinen nur 1,6 Milliarden zu erwarten.
Positives konnte Blume dafür aus Nordamerika vermelden: Demnach habe die VW-Marke Scout schon jetzt viele Vorbestellungen für die kommenden E-Autos. Der CEO erklärte vor der Belegschaft: "Wir haben in 2024 zahlreiche neue Top-Produkte auf den Markt gebracht – mit hervorragender Resonanz unserer Kunden und der Fachwelt. Das Design und die Qualität unserer Fahrzeuge haben wir maßgeblich verbessert, Software-Probleme gelöst."
Keine "Wünsch-Dir-Was-Welt"
Blume liefert mit der markigen Wortwahl auch die Begründung für die Sparpläne des Konzerns. "Klar ist: Wir agieren als Management in keiner Wünsch-Dir-Was-Welt. Wir fällen Entscheidungen in einem sich rasant verändernden Umfeld."
Dem Sparkompromiss der Arbeitnehmervertreter erteilte Blume derweil eine Absage: "Der aktuelle Vorschlag der Mitbestimmung ist ein Startpunkt, reicht aber leider bei weitem noch nicht aus, die Zukunft von Volkswagen zu verteidigen."