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KI-Boom: Deshalb kauft Google künftig Atomstrom ein


Energiehungriger IT-Gigant
Google will Mini-Atomkraftwerke bauen

Von dpa
Aktualisiert am 15.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Modell eines kleinen Reaktors von Kairos Power: Mit solchen Kernkraftwerken will Google seine KI-Server betreiben.Vergrößern des Bildes
Modell eines kleinen Reaktors von Kairos Power: Mit solchen Kernkraftwerken will Google seine KI-Server betreiben. (Quelle: Screenshot: Google/YouTube)
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Künstliche Intelligenz braucht Unmengen Rechenpower. Um die benötigten Server zu betreiben, sucht Google nach Energiequellen. Ob die geplante Lösung funktioniert, ist aber unklar.

Nach Microsoft setzt auch Google auf Atomkraft, um Rechenzentren in Zeiten stromhungriger Künstlicher Intelligenz (KI) zu betreiben. Der Internet-Konzern will ab 2030 Energie aus neuartigen kleinen Reaktoren des Entwicklers Kairos Power einkaufen. Bis 2035 soll die jährliche Leistung 500 Megawatt erreichen.

Es gehe um sechs oder sieben Kraftwerke, sagte Google-Manager Michael Terrell der "Financial Times". Es sei noch offen, ob Strom aus den Reaktoren ins Netz gehen solle oder ob sie direkt mit den Rechenzentren verbunden werden. Unklar blieben auch finanzielle Details des Deals – sowie ob Google den Bau der Kraftwerke mitfinanzieren oder nur Strom nach der Fertigstellung beziehen will.

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Eine Besonderheit der kompakten modularen Reaktoren von Kairos ist, dass sie nicht mit Wasser, sondern mit geschmolzenen Flourid-Salzen gekühlt werden. Das Unternehmen betont, dass seine Konstruktion allein schon dadurch sicherer als herkömmliche Reaktoren sei, dass die Kühlflüssigkeit nicht verkoche. Im vergangenen Jahr bekam Kairos die Genehmigung zum Bau eines ersten Testreaktors im US-Bundesstaat Tennessee.

KI-Boom wirft Energieplanung über den Haufen

Die großen Tech-Konzerne verpflichteten sich zum klimaneutralen Wirtschaften und griffen in den vergangenen Jahren immer stärker auf erneuerbare Energien zurück. Doch dann kam der KI-Boom. Training und Betrieb von Software mit Künstlicher Intelligenz benötigen viel Aktivität in Rechenzentren – und das bringt auch einen hohen Stromverbrauch mit sich.

So will Google zum Jahr 2030 unterm Strich klimaneutral sein. Zum Erreichen solcher Ziele wird der CO2-Ausstoß durch Gegenmaßnahmen wie das Pflanzen von Bäumen ausgeglichen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil CO2-freier Energie im Verbrauch von Googles Rechenzentren und Büros bei 64 Prozent. Unterdessen stiegen die CO2-Emissionen des Konzerns binnen eines Jahres um 13 Prozent. Der Energiekonsum der Rechenzentren spielte eine zentrale Rolle dabei. Google versucht, mit Rückenwind seiner Suchmaschinen-Dominanz eine Vorreiter-Rolle beim Einsatz von KI zu übernehmen.

Ein Reaktorblock wird wiederbelebt – nur für Microsoft

Für Microsoft soll in den kommenden Jahren ein Reaktor im stillgelegten US-Atomkraftwerk Three Mile Island wieder hochgefahren werden. Der Software-Riese sagte zu, die produzierte Energie 20 Jahre lang abzunehmen. Der Reaktor hat eine jährliche Leistung von gut 800 Megawatt.

Auch Microsoft setzte sich ehrgeizige Klimaziele. So kündigte der Windows-Konzern Anfang 2020 an, bis zum Jahr 2030 seine CO2-Emissionen mehr als auszugleichen. Bis 2050, so versprach es Microsoft, solle sogar der gesamte Kohlendioxid-Ausstoß des Unternehmens seit der Firmengründung bereinigt werden. Microsoft verbündete sich in den vergangenen Jahren mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI und integriert die Technologie hinter dem Chatbot in praktisch alle seine Produkte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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