"Rohstoff Milch sehr knapp" Milchbauer verrät: Darum ist Butter plötzlich so teuer
Der Butterpreis liegt auf einem Rekordhoch, das ärgert nicht nur die Verbraucher. Aber was ist die Ursache? Ein Milchbauer klärt auf.
Der Butterpreis hat in dieser Woche einen neuen Höchststand erreicht und das trotz insgesamt niedriger Inflation. Für ein 250-Gramm-Päckchen Butter müssen die Kunden in Discountern jetzt 2,39 Euro zahlen – zehn Cent mehr als der bisherige Höchstpreis im August 2023. Der hohe Preis hat nach Ansicht von Experten verschiedene Ursachen.
So berichtet das Deutsche Milchkontor Bremen, dass die Milchlieferungen der Bauern seit Juni saisonbedingt rückläufig sind, aber auch unter den Mengen der Jahre 2022 und 2023 liegen. Seit August hätten zudem viele Milchviehbetriebe mit der Blauzungenkrankheit zu kämpfen und könnten daher weniger Milch liefern.
Hinzukomme, dass wegen einer hohen Nachfrage zurzeit viel Käse produziert werde. Dafür werde das Milchfett benötigt, das auch für die Butterherstellung verwendet wird. Die Folge sei, dass mit steigender Nachfrage zum Winter hin Butter knapp werde, so das Milchkontor Bremen.
Milchbauer sorgt sich wegen hoher Butterpreise
Die Veränderungen auf dem Milchmarkt bemerkt auch Landwirt Carsten Schnakenberg auf seinem Hof im Bremer Stadtteil Timmersloh. "Es ist ein Blumenstrauß aus mehreren Faktoren. Insgesamt ist der Rohstoff Milch sehr knapp, die Nachfrage ist gut", sagte Schnakenberg tagesschau.de.
Der Grund für den Rückgang der Milchproduktion sei der Strukturwandel, so Timmersloh: Viele Betriebe würden schließen und könnten nicht wie noch vor zehn Jahren durch andere Betriebe aufgefangen werden. Zudem seien die Arbeitskräfte knapp, die bürokratischen Hürden zu hoch und die Milchpreise starken Schwankungen unterworfen.
Die steigenden Preise sieht Timmersloh mit Sorge. Der Verbraucher reagiere sehr sensibel auf Preiserhöhungen, was zu Absatzeinbußen führen könne. "Wir sind jetzt an so einem Punkt, wo es eigentlich ganz gut wäre, wenn die Butter nicht noch teurer wird." Man müsse in Zukunft mehr Geld für Lebensmittel in die Hand nehmen, wenn man gleichzeitig das Tierwohl und das Überleben der landwirtschaftlichen Betriebe sichern wolle.