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Aufsichtsrat Wendelin Wiedeking fordert harte Einschnitte – "VW braucht Rosskur"


"Zu viele Leute an Bord"
Ex-Aufsichtsrat Wiedeking fordert harte Einschnitte bei VW

Von reuters, aj

Aktualisiert am 10.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Wendelin Wiedeking: Bis 2009 war Wiedeking Vorstandsvorsitzender bei Porsche (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Wendelin Wiedeking: Bis 2009 war Wiedeking Vorstandsvorsitzender bei Porsche (Archivbild). (Quelle: PPfotodesign/imago-images-bilder)
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VW steht vor tiefgreifenden Umstrukturierungen. Ex-Aufsichtsrat Wendelin Wiedeking äußert ein hartes Urteil über das frühere Management des Autobauers.

Der Volkswagen-Konzern kommt nach Ansicht des früheren Porsche-Chefs und VW-Aufsichtsrats Wendelin Wiedeking um harte Einschnitte nicht herum. "VW täte gut daran, sich in Deutschland einer Rosskur zu unterwerfen", sagte Wiedeking der "Bild". Die Effizienz in den Werken sei im Vergleich zu vielen anderen, auch VW-eigenen Standorten, in den heimischen Werken immer schlechter gewesen. "Es waren immer schon zu viele Leute an Bord."

VW-Aufsichtsratschef Oliver Blume bleibe nichts anderes übrig, als einen harten Sanierungskurs einzuschlagen. "Herr Blume hat jetzt all das auszubaden, was seine Vorgänger seit Martin Winterkorn nicht erledigt haben. Die Ursachen für Probleme im VW-Konzern sind seit Jahren bekannt", so Wiedeking.

Wiedeking machte aus Porsche wieder eine Weltmarke

Wiedeking stand selbst von 1991 bis 2009 an der Spitze von Porsche und sanierte während seiner Zeit den Konzern grundlegend. VW habe "einen guten Vorstandsvorsitzenden, der das Thema lösen wird". Erstmals stehe ein Manager an der Spitze von VW, "der offen anspricht, was getan werden muss".

Wiedeking mahnte neue Strukturen und mehr Effizienz an. "Alle Standorte müssen sich international dem Wettbewerb stellen", sagte er der Zeitung. Auch der Standort Wolfsburg. "Die Veränderung ist notwendig. Jetzt muss man sehen, dass man sie auch in überschaubarer Zeit erledigen kann."

Trotz der Herausforderungen zeigte sich Wiedeking optimistisch. "VW hat Geschichte. VW ist auch ein Unternehmen, das zukunftsfähig sein kann." Er rief zu einem gemeinsamen Weg von Belegschaft, Arbeitnehmervertretern und Management bei der Umsetzung der notwendigen Veränderungen auf.

Volkswagen hatte vergangene Woche verschärfte Sparmaßnahmen angekündigt: Die seit drei Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung wird aufgekündigt, die Schließung von Fahrzeug- und Komponentenwerken in Deutschland steht im Raum – ein Novum in der Unternehmensgeschichte. In Deutschland betreibt Volkswagen elf Produktionsstandorte mit rund 120.000 Beschäftigten.

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