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Kim Dotcom: Neuseeland will deutschen Unternehmer an die USA ausliefern


Kim Dotcom
Neuseeland will deutschen Unternehmer an die USA ausliefern

Von t-online, fho

Aktualisiert am 19.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Kim Dotcom (Archivbild): Die USA machen dem Unternehmer schwere Vorwürfe. (Quelle: dpa)

Der deutsche Unternehmer Kim Dotcom könnte von Neuseeland an die USA ausgeliefert werden. Seit 2012 versucht er, dies zu verhindern.

Neuseeland will den deutschen Internetunternehmer Kim Dotcom an die USA ausliefern. Mehrere Medien berichten, dass der neuseeländische Justizminister Paul Goldsmith einen Auslieferungsbefehl unterzeichnet hat.

Kim Dotcom ist der Gründer der Sharehoster-Dienste "Megaupload" und "Mega". Sharehoster sind Plattformen, auf denen die Nutzer Dateien unmittelbar und ohne Anmeldung hoch- und herunterladen können. Diese Dienste wurden in der Vergangenheit zum illegalen Teilen von Musik und Filmen genutzt.

Dotcom wird von den US-Behörden vorgeworfen, mit "Megaupload" Filmstudios und Plattenfirmen einen Schaden von 500 Millionen US-Dollar zugefügt und mit der Website gleichzeitig mehr als 175 Millionen Dollar an Einnahmen generiert zu haben. Zudem lasten sie ihm Urheberrechtsverletzungen, Betrug und Geldwäsche an. Dotcom hat wiederholt alle Vorwürfe von sich gewiesen. In den US droht ihm deshalb eine jahrzehntelange Haftstrafe. Der "Independent" schreibt von einem möglichen Maximalstrafmaß von 55 Jahren.

Dotcom: "Ich werde nicht gehen"

Der in Deutschland geborene Dotcom hat seit 2010 seinen Wohnsitz in Neuseeland. Er kämpft seit 2012 gegen seine Auslieferung in die Vereinigten Staaten, nachdem das FBI eine Razzia in seinem Haus in Auckland angeordnet und die US-Behörden "Megaupload" abgeschaltet hatten. Nun könnte es doch zur Auslieferung kommen.

"Ich habe alle Informationen sorgfältig geprüft und entschieden, dass Herr Dotcom an die USA ausgeliefert werden sollte, um sich vor Gericht zu verantworten", so Justizminister Goldsmith in einer Erklärung. "Wie üblich habe ich Herrn Dotcom eine kurze Zeitspanne eingeräumt, um meine Entscheidung zu überdenken und sich beraten zu lassen."

Dotcom selbst schrieb auf der Plattform X: "Ich liebe Neuseeland. Ich werde nicht gehen." Und versah den Beitrag mit einem Kuss-Smiley.

Offenbar will er deswegen auch juristisch vorgehen. Ira Rothken, einer von Dotcoms Anwälten, schrieb auf X, es werde derzeit daran gearbeitet, den Fall vor den Obersten Gerichtshof Neuseelands zu bringen und juristisch überprüfen zu lassen. "Der Kampf um Gerechtigkeit geht weiter. Die Welt schaut zu", schrieb Rothken.

Auch weitere Mitarbeiter von "Megaupload" standen in der Vergangenheit im Fokus der Justiz. Der Marketingchef des Unternehmens, Finn Batato, und der technische Leiter und Mitbegründer, Mathias Ortmann, beide aus Deutschland, sowie ein dritter leitender Angestellter, der Niederländer Bram van der Kolk, wurden 2012 zusammen mit Dotcom verhaftet. Ortmann und van der Kolk haben sich auf einen Vergleich eingelassen, nach dem sie 2023 in Neuseeland zu Haftstrafen verurteilt werden, aber nicht ausgeliefert werden müssen. Batato starb im Jahr 2022 in Neuseeland.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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