IT-Konzern Crowdstrike Diese Firma legt die Welt lahm
Bis zum heutigen Tag war die Firma Crowdstrike wohl nur IT-Experten ein Begriff. Doch jetzt hat das Unternehmen durch eine Software-Panne weltweit für Probleme gesorgt. Was über das Unternehmen bekannt ist.
Um 11:45 Uhr am Freitag gab George Kurtz leichte Entwarnung: "Das Problem wurde identifiziert, isoliert und ein Fix bereitgestellt", teilte der Vorstandsvorsitzende der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike auf der Plattform X mit. Zudem handele es sich bei dem Defekt um keinen Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff.
Die Auswirkungen des "Defekts" sind allerdings enorm: Weltweit mussten unter anderem zahllose Flugzeuge am Boden bleiben, auch in Deutschland zur gerade begonnenen Hauptreisesaison. Die australische Regierung kam zu einem Krisentreffen zusammen, in Großbritannien waren Tausende Arztpraxen und Apotheken von dem Problem betroffen.
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Dabei ist die Aufgabe von Crowdstrike eigentlich nicht für weniger, sondern für mehr Sicherheit zu sorgen: "Crowdstrike sichert die kritischsten Risikobereiche – Endpunkte und Cloud-Workloads, Identität und Daten –, damit Kunden den heutigen Angreifern einen Schritt voraus sind und Sicherheitsverletzungen verhindern können", heißt es auf der Website des Unternehmens zu seinen Aufgaben.
Die Cybersicherheitsfirma wurde 2011 von Kurtz mit zwei Partnern gegründet. Kurtz ist in der Branche kein Unbekannter: In den Neunzigern gründete er das Sicherheitsunternehmen Foundstone, das später vom Cybersicherheitskonzern McAfee übernommen wurde. Kurtz wurde dort Vizepräsident, ehe er 2011 aus der Firma ausstieg.
Rasante Entwicklung
2013 hat das IT-Sicherheitsunternehmen sein erstes Produkt mit der Schutzsoftware "Falcon" auf den Markt gebracht. In den folgenden Jahren erhält die IT-Sicherheitsfirma dann unter anderem Aufträge von der US-Regierung und unterstützt sie bei der Aufdeckung von großen Cyberangriffen.
Auch das Wachstum ist rasant: 2017 wird Crowdstrike an der Börse erstmals mit mehr als eine Milliarde Dollar bewertet. Heute wird der Wert des Unternehmens – trotz eines Einbruchs des Aktienwertes nach der Panne – auf mehr als 80 Milliarden Dollar beziffert. Allein zwischen 2021 und 2023 wuchs die Zahl der Mitarbeiter von 3.394 auf 7.273 an.
Warum der Fehler jetzt so weitreichende Auswirkungen hatte, lässt sich anhand der Kunden von Crowdstrike erklären: Die fehlerhafte Software "Falcon Sensor" führte zu Abstürzen bei Computern, die mit dem Betriebssystem Windows von Microsoft laufen, das von etwa Dreiviertel aller Computer weltweit genutzt wird.
- Eigene Recherche
- faz.net: "Die IT-Sicherheitsfirma hinter dem weltweiten IT-Chaos" (kostenpflichtig)
- crowdstrike.com: "About Crowdstrike" (englisch)
- sec.gov: "Crowdstrike Holdings Inc." (englisch)
- gsstatcounter.com: "Desktop Operating System Market Share Worldwide" (englisch)