Wachstum wurde erwartet Böse Überraschung: Deutsche Produktion bricht im Mai ein
Die Produktion in Deutschland ist im Mai überraschend eingebrochen. Zuvor hatten Ökonomen mit einem kleinen Wachstum gerechnet.
Die Produktion in Deutschland ist im Mai überraschend eingebrochen. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 2,5 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem sich der Ausstoß im April nach revidierten Daten um 0,1 Prozent erhöht hatte. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat war die Fertigung im Mai kalenderbereinigt 6,7 Prozent niedriger.
"Zusammen mit der jüngsten Eintrübung der Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe deuten die anhaltenden Rückgänge bei den Auftragseingängen zunächst noch auf eine eher verhaltene Industriekonjunktur in den kommenden Monaten hin", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Erst im Zuge der weiteren Erholung des Welthandels und der allmählichen Belebung der Nachfrage nach Industrieerzeugnissen dürfte sich die Fertigung demnach stabilisieren.
Industrieproduktion bricht um fast drei Prozent ein
Die Industrieproduktion nahm im Mai hierzulande gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 2,9 Prozent ab. Dabei sank der Ausstoß von Investitionsgütern um 4,0 Prozent, die Fertigung von Vorleistungsgütern ging um 2,7 Prozent zurück. Und die Produktion von Konsumgütern verringerte sich um 0,2 Prozent. Außerhalb der Industrie stieg die Energieerzeugung im Mai um 2,6 Prozent. Die Bauproduktion sank im Vergleich zum Vormonat um 3,3 Prozent.
Die Industrie macht zurzeit eine Auftragsflaute durch. Im Mai gingen die Bestellungen bereits den fünften Monat in Folge zurück: Sie sanken um 1,6 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitgeteilt hatte. Kurzfristig zeichnet sich keine Besserung ab, zumal die Lage der Industrie in Auslandsmärkten wie den USA und China ebenfalls nicht rosig ist.
- Nachrichtenagentur Reuters