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Inflationsrate steigt im Mai wieder nach monatelangem Sinkflug


Zum ersten Mal in 2024
Inflationsrate steigt im Mai wieder

Von t-online, reuters, fho

Aktualisiert am 29.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Renten hinken Inflation hinterherVergrößern des Bildes
Rentenhaushalte haben in Deutschland weniger Einkommen zur Verfügung als andere Haushalte. (Quelle: Felix Kästle/dpa/dpa-bilder)

Die Preise in Deutschland steigen wieder stärker an. Im Mai lag die Teuerungsrate bei 2,4 Prozent.

Die Inflation in Deutschland ist im Mai zum ersten Mal in diesem Jahr gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im März und April lag die Teuerungsrate mit jeweils 2,2 Prozent noch auf dem niedrigsten Wert seit rund drei Jahren. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für Mai einen Anstieg auf 2,4 Prozent vorausgesagt.

Besonders deutlich stiegen die Preise bei Dienstleistungen, nämlich um 3,9 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vormonat.

Die Energiepreise hingegen fielen trotz ausgelaufener Preisbremsen und Ende der Mehrwertsteuersenkungen für Gas und Fernwärme niedriger aus als im Vormonat (-1,1 Prozent).

Experte: EZB steht vor schwieriger Entscheidung

Friedrich Heinemann, Ökonom am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sagt dazu: "Dass die Inflationsrate jetzt nicht weiter fällt, hat einerseits statistische Gründe. Die Einführung des Deutschlandtickets liegt jetzt ein Jahr zurück. Der damit verbundene preisdämpfende Effekt fällt somit aus dem Vorjahresvergleich heraus."

Doch das allein erklärt die Preisentwicklung nur unzureichend. "Beispielsweise steigen die Versicherungsprämien wegen hoher Kostenschübe etwa in der Pkw-Versicherung derzeit mit einer zweistelligen Rate. Hinzu kommen die aktuellen Lohnabschlüsse, die verständlicherweise die Kaufkraftverluste der letzten Jahre ein Stück korrigieren", so Heinemann. "Nicht übersehen sollte man auch die inflationären Kosten dauerhaft gestiegener durchschnittlicher Krankenstände. Arbeit, die bezahlt werden muss, aber nicht geleistet wird, treibt die Kosten und die Inflationsrate."

Nun ist die Frage, welche Schlüsse aus der Teuerungsrate gezogen werden. "Die EZB steht damit vor einer schwierigen Entscheidung", sagt Michael Heise, Chefökonom beim Vermögensverwalter HQ Trust. "Sollte sie die Zinsen im Juni senken, kann die Begründung nur die Erwartung niedrigerer Preissteigerungen in 2025 sein. Denn die aktuelle und in den kommenden Monaten zu erwartende Preistendenz zeigt noch keine deutliche Annäherung an das Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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