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GDL-Streik endet vorzeitig – neue Tarifverhandlungen geplant


Neue Verhandlungen angekündigt
Durchbruch im Tarifkonflikt: GDL-Streik endet vorzeitig

Von t-online, dpa, mam, tos

Aktualisiert am 27.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0396629589Vergrößern des Bildes
Ein Streikteilnehmer der Lokführergewerkschaft GDL: Der Streik könnte früher als geplant zu Ende gehen. (Quelle: IMAGO/Markus Matzel/imago-images-bilder)

Der Streik der Lokführer endet vorzeitig. Beide Seiten nehmen die Verhandlungen im Tarifstreit wieder auf.

Durchbruch im Tarifkonflikt bei der Bahn: Die Lokführer beenden ihren Streik vorzeitig am Montag um 02.00 Uhr früh, wie beide Seiten am Samstag mitteilten. Damit könnten die Züge schon am Montag wieder nach regulärem Fahrplan unterwegs sein, wie die Bahn erklärte. Konzern und Gewerkschaft vereinbarten den Wiedereinstieg in ihre Tarifverhandlungen. Diese sollen bis mindestens 3. März dauern, solange gibt es keine weiteren Streiks.

"Endlich wird wieder verhandelt. Unsere Kunden haben Planungssicherheit und unsere Mitarbeitenden Aussicht auf baldige Lohnerhöhungen", sagte Bahn‑Personalvorstand Martin Seiler. In "konstruktiver Atmosphäre" seien alle Themen besprochen und in einen Fahrplan für die abschließenden Verhandlungen gegossen worden.

Der Durchbruch gelang Verhandlungskreisen zufolge bei nächtlichen Gesprächen zwischen Seiler und Weselsky sowie weiteren Verhandlern in Dresden. Vereinbart wurde laut Konzern, dass die Beschäftigten vorab im März 1.500 Euro erhalten – die Summe ist Bestandteil der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.800 Euro, die der Konzern bereits in den bisherigen Tarifverhandlungen angeboten hatte.

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Erste Einigung im Tarifkonflikt

Beim Thema Arbeitszeit – einem Knackpunkt im Tarifkonflikt – wurde vereinbart, über Modelle zur Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeitende zu verhandeln, wie die Bahn weiter mitteilte. GDL-Chef Claus Weselsky erklärte, "insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der DB zur Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter" sei "zentral bedeutsam" für die nun gefundene Einigung.

Die GDL hatte mit Nachdruck eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden ab 2028 bei vollem Lohnausgleich gefordert. Die Bahn wies dies zunächst ab, später bot sie ein Wahlmodell an. Damit sollten Lokführer auf 37 Wochenstunden heruntergehen können, hätten im Gegenzug aber auf eine zusätzliche angebotene Gehaltserhöhung verzichten müssen.

Insgesamt bietet das Unternehmen bislang bis zu 13 Prozent mehr Lohn. In den Gesprächen in Dresden wurde auch vereinbart, bei den Lohnerhöhungen Festbeträge festzulegen, wie die Bahn weiter mitteilte.

Neue Verhandlungen im Februar

Die weitere Verhandlungsrunde beginnt nun am 5. Februar, und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bei Bedarf können zwei Moderatoren zur Unterstützung hinzugezogen werden, wie die Bahn mitteilte. Bis 3. März sei eine Friedenspflicht vereinbart, eine Verlängerung sei möglich. "Erklärtes Ziel beider Seiten ist es, in der festgelegten Zeit einen Tarifabschluss zu erzielen", sagte Personalvorstand Seiler.

Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November begonnen. Der laufende Streik der GDL ist der vierte seitdem und war auf dem besten Weg, der längste der Lokführer in der Geschichte der Bahn zu werden. Seit Dienstagabend bestreikt die GDL den Güterverkehr und seit Mittwochmorgen den Personenverkehr. Ursprünglich sollte der Ausstand erst nach sechs Tagen am Montag um 18.00 Uhr enden.

In den vergangenen Tagen hatte es daher viel Kritik an der GDL gegeben. Die Kosten des Streiks bezifferte die Bahn allein für das Unternehmen auf rund 25 Millionen Euro pro Tag. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln errechnete eine Summe von 100 Millionen Euro gesamtwirtschaftlichen Schaden pro Streiktag. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nannte die lange Arbeitsniederlegung inakzeptabel. Aus Union, FDP und dem Arbeitgeberlager kamen Forderungen nach Änderungen des Streikrechts.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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