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Streik der GDL | Veganz-Chef lässt Mitarbeiter mit Bussen holen


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"Land wird als Geisel genommen"
Veganz-Chef mietet wegen GDL-Streik Busse für seine Angestellten


23.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Richtfest von Veganz am Berliner Platz (Archivbild): Veganz-Chef Jan Bredack (rechts) kritisiert den GDL-Streik scharf. (Quelle: Kerstin Kokoska/imago-images-bilder)
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Der GDL-Streik stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Lieferungen könnten sich verzögern, Mitarbeitende zu spät kommen. Mancher findet da Alternativen.

Sechs Tage lang will die Lokführergewerkschaft GDL ab Mittwoch streiken. Die Auswirkungen auf Bürgerinnen und Bürger sind enorm, denn viele sind auf Züge und S-Bahnen angewiesen. Auch die Wirtschaft leidet unter dem Streik. Expertinnen und Experten vermuten etwa 100 Millionen Euro Schaden pro Streiktag.

Einige suchen darum nach Lösungen, ihre Produktion nicht zu gefährden. So auch der vegane Lebensmittelhersteller Veganz: Wie der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Veganz Group Jan Bredack auf dem Jobportal Linkedin schreibt, mietet das Unternehmen Busse, um seine Mitarbeitenden zur Arbeit zu fahren. Die Alternative wäre laut Bredack nur: "Fünf Tage Produktionsausfall, was wir uns nicht leisten und unseren Kunden nicht zumuten können."

"Ich habe dafür kein Verständnis mehr"

Das "ganze Land" werde laut des Veganz-Chefs "als Geisel" genommen: "Die Bahn streikt wieder und ich habe dafür kein Verständnis mehr", schreibt er auf Linkedin. Er erachte die Forderungen "im Kontext einer sozial vertretbaren Verhältnismäßigkeit für unrealistisch und überzogen".

Am GDL-Chef Claus Weselsky übt er harsche Kritik. Er setze "auf pure Konfrontation anstatt auf seriöse Verhandlungen" und verlange vom Bahnvorstand "nichts anderes als eine bedingungslose Kapitulation". Und weiter: "Ich sehe hier einen Machtkampf, der mit mir schleierhaften Motiven, aller Härte und kompromisslos zulasten der Allgemeinheit und des sozialen Friedens geführt wird."

Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL

Die GDL hat im Streit mit der Deutschen Bahn eine Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich als Kernforderung genannt. Die Gewerkschaft verlangt ferner 555 Euro monatlich mehr. Außerdem wird unter anderem einmalig die steuerfreie Inflationsprämie von 3.000 Euro gefordert. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Zudem sollen auch Fahrdienstleiter einen Tarifvertrag erhalten. Das lehnt die Bahn ab.

Im zuletzt vorgelegten Angebot der Bahn bietet sie die Löhne ab August um 4,8 Prozent und ab April 2025 um 5,0 Prozent anzuheben. Außerdem sollen 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie so schnell wie möglich fließen. Darüber hinaus könnten ab Januar 2026 Lokführer und Zugbegleiter ihre Wochenarbeitszeit um eine Stunde verkürzen. Alternativ könnten sie aber auch rund 2,7 Prozent mehr Gehalt bekommen. Somit summiere sich das Angebot auf 13 Prozent mehr Gehalt.

Verwendete Quellen
  • Linkedin Profil von Jan Bredack
  • Eigene Recherche
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