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EU blockiert Lufthansa-Einstieg bei italienischer Airline Ita


Um Wettbewerb zu schützen
EU-Kommission blockiert Lufthansa-Einstieg bei Ita vorerst

Von dpa
23.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Airbus A320 von Ita Airways (Symbolbild): Die Wettbewerbshüter der EU verwehren der Lufthansa vorerst den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita.Vergrößern des Bildes
Ein Airbus A320 von Ita Airways (Symbolbild): Die Wettbewerbshüter der EU verwehren der Lufthansa vorerst den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita. (Quelle: Massimo Insabato/dpa)

Die Prüfung dauert Monate, nun schiebt die EU vorerst einen Riegel vor: Lufthansa darf nicht beim italienischen Konkurrenten Ita einsteigen. Italiens Regierung macht Druck.

Die Wettbewerbshüter der EU verwehren der Lufthansa vorerst den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita. Eine vorläufige Untersuchung habe ergeben, dass der Zusammenschluss auf einigen Kurz- und Langstrecken den Wettbewerb verringern könnte, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Auf einigen Strecken zwischen Italien und mitteleuropäischen Ländern stünden Lufthansa und Ita mit Nonstop-Flügen in direktem Wettbewerb zueinander.

Dabei gebe es nur begrenzt Konkurrenz durch andere Fluggesellschaften – in erster Linie durch Billigfluggesellschaften wie Ryanair. Diese würden aber oftmals von abgelegeneren Flughäfen abfliegen. Die EU-Kommission muss nun bis zum 6. Juni einen Beschluss zu dem Verfahren erlassen, wie aus ihren Angaben hervorgeht.

Lufthansa hatte in dem EU-Kartellverfahren bereits Zugeständnisse gemacht, lehnte es aber ab, Details zu nennen. Das Unternehmen sei mit allen Beteiligten im engen und konstruktiven Austausch, hieß es vor wenigen Wochen. Üblicherweise verlangt die EU-Kommission bei Airline-Übernahmen eine Entflechtung an Flughäfen, an denen die neuen Partner durch den Zusammenschluss besonders stark würden. Entflechtung bedeutet für Unternehmen, sich so umzustrukturieren, dass weiter ein fairer Wettbewerb mit der Konkurrenz besteht.

Lange Prüfung: Italien macht Druck auf die EU

Nach monatelangen Verhandlungen hatte der deutsche MDax-Konzern Ende Mai mit dem italienischen Staat vereinbart, mindestens 41 Prozent der Anteile der Fluggesellschaft Ita Airways zu übernehmen. Dafür sollen der Ita 325 Millionen Euro Eigenkapital der Lufthansa zufließen. Außerdem kann Lufthansa laut Vereinbarung ab 2025 weitere 49 Prozent der Anteile übernehmen und später auch die restlichen 10 Prozent.

Vorher muss der Deal zwischen Lufthansa und Italien wettbewerbsrechtliche Prüfungen auf nationaler und europäischer Ebene durchlaufen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni machte bereits Druck auf die EU, Lufthansa zu erlauben, bei der bislang staatlichen Fluggesellschaft Ita Airways einzusteigen. Auch Finanzminister Giancarlo Giorgetti bemängelte die lang dauernde Prüfung: "Die Tatsache, dass wir weitere Zeit verlieren, ist keine gute Sache."

Die 2020 gegründete Italia Trasporto Aereo (Ita) hatte im Oktober 2021 den Flugbetrieb der insolventen Vorgängerin Alitalia übernommen, ist allerdings nicht deren Rechtsnachfolgerin. Start- und Landerechte wie auch die Marke Alitalia hat sich die neue Airline allerdings gesichert. Alitalia könnte unter dem neuen Konzerndach möglicherweise schon bald wieder reaktiviert werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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