Tarifkonflikt Piloten stimmen für Streiks bei Lufthansa-Tochter Discover
Nach dem Bahn- und dem Bauernstreik kommt es nun zur nächsten Blockade: Die Piloten der Airline Discover werfen ihrem Arbeitgeber eine Hinhaltetaktik vor.
Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines könnten die Flugzeuge bald still stehen, denn die Piloten haben angekündigt streiken zu wollen. Bei der Urabstimmung, die am Dienstag endete, stimmten knapp 96 Prozent der Mitglieder für einen Arbeitskampf, teilt die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. Einen Streiktermin nannten die Gewerkschafter zunächst nicht. Stattdessen forderten sie Discover Airlines auf, ein verhandlungsfähiges Angebot ohne Vorbedingungen zu unterbreiten, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen "Eurowings Discover" gestartet und später in "Discover Airlines" umbenannt worden. Die bislang 24 Flugzeuge werden an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf Lang- und Mittelstrecken eingesetzt.
Die Verhandlungen über einen Erst-Tarifvertrag für die Piloten hat die VC für gescheitert erklärt und dem Discover Airlines eine Hinhaltetaktik vorgeworfen. Auch für die Kabinen-Crews gibt es bislang keinen Tarifvertrag. Ein erster Warnstreik der Piloten am Tag vor Heiligabend war für die meisten Passagiere glimpflich verlaufen. Discover konnte die Flüge in Zeiten außerhalb des fünfstündigen Streikfensters verlegen. Bei einem längeren Ausstand könnte es hingegen schnell zu Flugausfällen kommen.
- Nachrichtenagentur dpa