Schieflage in der Autobranche Bekannter Felgenhersteller insolvent
Mit BBS meldet ein weiterer deutscher Automobilzulieferer Insolvenz an. Wie es mit den fast 300 Beschäftigten weitergeht, ist unklar.
Der Felgenhersteller BBS ist insolvent. Damit reiht sich BBS in eine lange Riege von Automobilzulieferern ein, die in diesem Jahr in finanzielle Schieflage geraten ist. Im August hatte der Hersteller von Dachboxen und anderem Autozubehör Kamai Insolvenz angemeldet. Im September folgte der Hersteller elektrischer Lieferwagen B-ON mit einem eigenen Insolvenzantrag.
BBS selbst hat zur Insolvenz noch nicht öffentlich Stellung bezogen. Insider, auf die sich der "Schwarzwälder Bote" beruft, gehen als Grund von den im vergangenen Jahr stark gestiegenen Energiekosten bei gleichzeitiger Kaufzurückhaltung aus.
Vierte Insolvenz in 16 Jahren
Für das Traditionsunternehmen, das schon Michael Schumachers Formel-1-Wagen mit Felgen ausrüstete, ist es bereits die vierte Insolvenz in 16 Jahren. Die vorerst letzte meldete das Unternehmen 2020 an. Doch auch ein 2021 eingestiegener Investor, die KW Automative Group, konnte das Unternehmen offenbar nicht langfristig stabilisieren.
Wie der "Münchner Merkur" unter Berufung auf den Insolvenzverwalter mitteilte, wurden die 270 Mitarbeiter, die in zwei Werken in Schiltach und Herbolzheim in Baden-Württemberg für das Unternehmen beschäftigt sind, bereits über den neuerlichen Insolvenzantrag informiert. Vorläufig soll der Betrieb normal weiterlaufen. Wie es um die langfristige Zukunft der Beschäftigten bestellt ist, ist jedoch ungewiss.
BBS stellt vor allem Aluminiumfelgen für Fahrzeuge der gehobenen Preisklasse her. Der Name steht für die Nachnamen der beiden Gründer sowie den Unternehmenssitz: Heinrich Baumgartner und Klaus Brand in Schiltach.
- schwarzwaelder-bote.de "BBS automotive GmbH meldet Insolvenz an"
- merkur.de "Pleitewelle in der Autozubehör-Branche: Bekannter Felgenhersteller meldet Insolvenz an"