Drogenhandel Kokain soll in Kolumbien wichtigstes Exportgut werden
Kolumbien ist weltweit für die Produktion von Kokain bekannt. Laut Schätzungen könnte der illegale Handel jetzt sogar zum größten Exportschlager des Landes werden.
In Kolumbien könnte Kokain Öl als wichtigstes Exportgut des Landes ablösen. Das geht aus Schätzungen des US-Wirtschaftsmediums "Bloomberg" hervor. Demnach sei der Handel mit der Droge weiter im Aufwind, während die Ölexporte zuletzt zurückgegangen waren.
Konkret war die Ausfuhr von Öl 2023 in dem südamerikanischen Land in der ersten Jahreshälfte um 30 Prozent geschrumpft. Gleichzeitig geht man dem Bericht zufolge davon aus, dass die Drogenproduktion weiter wachsen wird: Im vergangenen Jahr soll das Land bereits Drogen im Wert von umgerechnet rund 17 Milliarden Euro exportiert haben, während die Ölexporte damals bei etwa 17,9 Milliarden Euro lagen.
Präsident ändert Strategie
Laut einem Bericht der UN soll auch die Zahl der Nutzflächen, auf denen Koka-Blätter abgebaut werden, zuletzt auf ein Rekordhoch gewachsen sein: Demnach wurden im vergangenen Jahr 1.738 Tonnen Kokain in Kolumbien produziert. Die Größe der Anbauflächen für die Blätter betrug demnach 230.000 Hektar – eine Fläche, die fast der Größe des Saarlandes entspricht (257.000 Hektar).
Ein weiterer Grund für den gesteigerten Handel sei die Politik des 2022 gewählten Präsidenten Gustavo Petro: Petro versucht demnach eher gegen die Drogenverkäufer im Ausland vorzugehen als gegen die Betreiber der Plantagen, die das schwächste Glied in der Produktionskette seien. Dadurch könne die inländische Produktion gesteigert werden.
- bloomberg.com: "Cocaine Is Set to Overtake Oil to Become Colombia’s Main Export" (englisch)