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Medikamente werden knapp: Kinderärzte warnen Lauterbach


Versorgungsnot
Kinderärzte schicken deutliche Warnung an Lauterbach

Von dpa
29.04.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0245946553Vergrößern des Bildes
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (Archivbild): Kinderärzte warnen ihn vor einer Versorgungsnot bei Medikamenten (Quelle: IMAGO/Frederic Kern)

Ein Europa werden die Medikamente für Kinder knapp, warnen Ärzte. Es fehle bereits an Penicillin für diese Patientengruppe.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat vor einem zunehmenden Mangel an Medikamenten für Kinder gewarnt. "Wir behandeln schon jetzt fernab der Leitlinien, und der nächste Herbst steht vor der Tür. Wir werden wieder in eine Versorgungsnot geraten, die noch schlimmer werden könnte als zuletzt", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform. Auch Penicillin gebe es derzeit nicht.

Fischbach zählt zu den Mitunterzeichnern eines offenen Briefs der Kinderärzte von Deutschland, Frankreich, Südtirol, Österreich und der Schweiz an die Gesundheitsminister der Länder. In dem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der der Zeitung vorlag, heißt es demnach: "Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ist durch den Medikamentenmangel europaweit gefährdet. Eine schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung ist dringend erforderlich!"

Versorgung "nachhaltig gefährdet"

Die Ärzte seien "in großer Sorge". Die Engpässe der vergangenen Monate führten dazu, dass weder kindgerechte noch an Therapierichtlinien ausgerichtete Behandlungen möglich seien. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen werde dadurch nachhaltig gefährdet.

"Noch vor wenigen Jahren war dieses Szenario eines Versorgungsmangels in unseren Ländern nicht einmal ansatzweise vorstellbar. Wir sehen die Politik in der Verantwortung, eine ausreichende Produktion und Bevorratung wichtiger Arzneimittel der pädiatrischen Grundversorgung in Europa sicherzustellen", heißt es laut Zeitung in dem Brief. Fischbach forderte, die Herstellung von Medikamenten für Kinder in Deutschland zu fördern. Es müsse für die Hersteller wieder ausreichend attraktiv sein, die Medikamente zu produzieren. Dafür müsse die Politik sorgen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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