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Deutsche Post | Tarifverhandlungen gescheitert – Streikwelle droht


Erneute Streiks drohen
Tarifverhandlungen für die Post gescheitert

Von dpa
Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Warnstreiks bei der Deutschen PostVergrößern des Bildes
Ein Mitarbeiter der Deutschen Post: Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte sind gescheitert. (Quelle: Jens Büttner/dpa/dpa-bilder)
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Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post sind gescheitert. Nun will die Gewerkschaft eine Urabstimmung einleiten.

Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der Deutschen Post sind gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi will nun eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf einleiten, wie sie am Freitag mitteilte. Seit Mittwoch lief die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Post und Verdi für Paketboten, Briefträger und andere Beschäftigte der Deutschen Post im Inland.

Verdi forderte 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt und verweist zur Begründung unter anderem auf die hohe Inflation. Dieser Forderung verlieh die Gewerkschaft in den vergangenen Wochen mit mehreren Warnstreiks Nachdruck. Nach jüngsten Angaben der Post kamen durch die Warnstreiks Millionen Briefe und Pakete verzögert an.

Der Konzern hatte angekündigt, in dieser Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen, Verdis Forderungen allerdings als überzogen zurückgewiesen.

Forderungen und Angebot zu weit auseinander

Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis sagte: "Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen." Der Vorschlag der Arbeitgeber erhöhe sogar das Risiko weiterer Reallohnverluste.

Die Post hatte nach eigenen Angaben eine Erhöhung aller tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen um insgesamt 340 Euro pro Monat in zwei Stufen ab Anfang 2024 angeboten. Dies bedeute Lohnerhöhungen von bis zu 20,3 Prozent. Außerdem sollten alle Tarifbeschäftigten und Auszubildenden rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 über zwei Jahre die volle steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro erhalten.

"Grenze des finanziell Machbaren"

"Verdi hat eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutschen Post in Deutschland zu sichern. Wir sind mit diesem Angebot an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen, um besonders diejenigen unserer Beschäftigten zu unterstützen, die am stärksten die Herausforderungen der letzten Monate gespürt haben", sagte Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutsche Post AG.

Bei der Deutschen Post AG seien fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Ihr Monatsgrundentgelt liege zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Beschäftigten könnten sich schlichtweg keinen Kaufkraftverlust leisten, sagte Kocsis.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft die Beschäftigten immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Allein in dieser Woche beteiligten sich Verdi zufolge rund 23.000 Postbeschäftigte an Arbeitsniederlegungen. Insgesamt hätten fast 100.000 Beschäftigte zeitweise ihre Arbeit niedergelegt, um den Verdi-Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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