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Audi-Chef befürwortet autofreie Tage: "Wir müssen umdenken"


"Wir müssen umdenken"
Audi-Chef befürwortet autofreie Tage

Von t-online
Aktualisiert am 26.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine leere A8: In den 70er Jahren gab es wegen der Ölkrise autofreie Sonntage. Diese könnten bald wiederkommen.Vergrößern des Bildes
Eine leere A8: In den 70er-Jahren gab es wegen der Ölkrise autofreie Sonntage. Diese könnten bald wiederkommen. (Quelle: imago-images-bilder)

Ausgerechnet ein Autobauer fordert Einschränkungen beim Fahren. Audi-Chef Markus Duesmann hat dafür aber gute Gründe.

Audi-Chef Markus Duesmann befürwortet angesichts der Energiekrise und des Krieges gegen die Ukraine zeitweise Einschränkungen für Autofahrer. Zwar erlebe er selbst, dass viele Menschen zunehmend langsam fahren, um Sprit zu sparen. Allerdings reiche das Geld "als einziger Regler" in dieser außergewöhnlichen Situation nicht aus, sagte Duesmann der "Süddeutschen Zeitung" (Printausgabe vom Mittwoch): "Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert."

Ein Tempolimit könnte dabei ein hilfreiches Signal sein, sagte der Automanager, geht aber noch weiter: "Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er-Jahren." Damit widerspricht er Hildegard Müller, der Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie. Diese hatte jüngst erklärt, Autofahrer bräuchten keine "Belehrungen". Er selbst würde den positiven Effekt eines Fahrverbots ebenfalls nutzen, sagte Duesmann der "SZ": "Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren."

Anzeichen von Bestellrückgängen

Der Audi-Chef erklärte zudem, es gebe "erste Zeichen", dass in Europa der Bestelleingang des Autobauers zurückgehe – und zwar aufgrund der Wirtschaftskrise, die durch den Krieg ausgelöst worden sei. "Ich neige nicht zur Sorge, aber die aktuelle Situation beschäftigt mich schon."

Dennoch hält er einen aus ökonomischen Erwägungen erzwungenen Frieden gegen den Willen der Ukraine für falsch: "Ein Ende des Krieges aus wirtschaftlicher Schwäche, das ist keine Option", so Duesmann in der "Süddeutschen Zeitung". "Wir werden unsere Ruhe dadurch nicht finden." Wenn der Westen zurückweiche, dann gehe es vielleicht kurzfristig aufwärts mit der Wirtschaft, sagte der Manager. "Aber bald wäre unsere Gesellschaftsordnung in Gefahr."

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung der Süddeutschen Zeitung
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