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Gemüse-Preisexplosion: Darum sind Gurken und Paprikas gerade so teuer


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Mehr als nur Inflation
Darum explodieren die Preise für Gurken und Paprika


Aktualisiert am 09.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Paprika im Supermarkt: Das beliebte Gemüse hat gerade in der letzten Zeit einige Preissprünge hinter sich.Vergrößern des Bildes
Paprika im Supermarkt: Das beliebte Gemüse hat gerade in der letzten Zeit einige Preissprünge hinter sich. (Quelle: Manfred Segerer/imago-images-bilder)
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Einige Gemüsesorten sind in der letzten Zeit deutlich teurer geworden. Ein Experte erklärt, wann die Preise wieder sinken – und warum Gurken und Tomaten so teuer sind.

Eine Rewe-Filiale im Berliner Zentrum: Fürs Abendessen landen zwei Salatgurken, zwei Paprikaschoten und drei Zwiebeln im Einkaufswagen. An der Kasse folgt der Schock: Mehr als 14 Euro berechnet der Supermarkt für das Gemüse.

In den vergangenen Wochen und Monaten sind die Preise für Obst und Gemüse stark angestiegen. Dabei haben wir in Deutschland noch verhältnismäßig viel Glück gehabt. Wer es sich leisten kann, darf so viel Gemüse kaufen, wie er oder sie möchte. Ganz anders in Großbritannien: Dort haben große Supermarktketten wie Tesco, Aldi oder Asda eine Beschränkung eingeführt. Pro Einkauf dürfen Verbraucher dort gerade mal drei Stück pro Gemüsesorte einkaufen.

Was ist da los? Ist das alles "nur" die Inflation? Und wie lange dauert es, bis die gesunden Zutaten wieder günstiger werden?

Bauern pflanzen wegen der Energiepreise später

Gerade Gurken und Tomaten sind derzeit besonders teuer. Gegenüber dem Vorjahr kosten Gurken laut Statistischem Bundesamt 26,2 Prozent mehr, der Preis für Tomaten ist um 16,9 Prozent höher.

"Die Versorgung damit kommt überwiegend aus Spanien", erklärt Hans-Christoph Behr, der bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (Ami) die Lieferketten für Obst und Gemüse beobachtet. Dort sei die Ernte zwar normal verlaufen, weshalb die Preise bis zum Jahreswechsel in Deutschland nicht nennenswert in die Höhe geschossen seien.

Allerdings gebe es normalerweise im März bereits ein ausreichendes Gemüseangebot aus den Niederlanden – wo die Bauern dieses Jahr aber später anpflanzen, um Strom zu sparen, sagt Behr: "Die Energiepreise sind in diesem Jahr einfach zu hoch." Deshalb würden Gemüsesorten wie Gurken erst in diesen Tagen gepflanzt und bräuchten dann ihre Zeit, um zu wachsen.

Zucchini waren im Winter günstiger als gewöhnlich

Auch Zucchini sind derzeit teurer als sonst um diese Jahreszeit. Allerdings seien sie im November und Dezember auch günstiger gewesen, als es normalerweise der Fall sei, sagt Behr. "Spanien hatte einen warmen Herbst, weshalb dort mehr geerntet wurde", erklärt der Experte.

Deshalb sei das Angebot an Zucchini groß und die Preise seien entsprechend niedrig gewesen. Im neuen Jahr sei nun weniger geerntet worden. "Eigentlich produziert Spanien für die Saison von November bis April", sagt Behr. Zusammen mit den momentan niedrigeren Temperaturen in Spanien treibe die ertragreichere Ernte im letzten Jahr den Preis derzeit zusätzlich in die Höhe.

Und wann hört der Preisauftrieb beim Gemüse endlich auf? Behr sagt dazu: "Ende April kommt dann auch die Ernte aus den Niederlanden in Deutschland an, dann sinken die Preise wieder."

Keine Einkaufsbeschränkungen erwartet

Übrigens: Zu Einkaufsbeschränkungen wie in Großbritannien wird es laut dem Experten wohl nicht kommen. "In Deutschland dient der Preis als Verteilungsmechanismus. Sinkt das Angebot, steigt auch der Preis", sagt er. In Großbritannien dagegen seien Lebensmittel generell teurer, weshalb Unternehmen dort auf große Preissteigungen verzichten wollten. "Die Briten regeln das eben über Kaufbeschränkungen, das rächt sich jetzt für die Verbraucher."

Sollten hiesigen Verbrauchern die Gemüsepreise zu hoch sein, könnten sie sich laut Behr nach Alternativen umschauen. Denn nicht alle Gemüsesorten sind von den Preissteigerungen betroffen. "Wenn der Preis für Paprika zu hoch ist, müssen Sie halt Möhren essen", erläutert der Ami-Experte. "Die sind in der Regel deutlich günstiger."

Verwendete Quellen
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