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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vergleich zeigt Ausmaß der Inflation Diese Lebensmittel sind jetzt doppelt so teuer
Der t-online-Warenkorb zeigt das volle Ausmaß der Inflation. Auch in diesem Monat ist ein Supermarkteinkauf teurer geworden. Die Stimmung der Kunden kippt.
Viele Menschen in Deutschland sind empört. Der Grund: Im Lebensmittelhandel steigen die Preise immer weiter. "Die Verbraucher sind zornig, nicht einfach nur enttäuscht oder verzweifelt, nein, sie sind wütend." So schildert der Handelsexperte Robert Kecskes die Gemütslage bei mehr als der Hälfte aller Verbraucherinnen und Verbraucher im aktuellen "Consumer Index" des Marktforschungsunternehmens GfK. Mehr dazu lesen Sie hier.
Und die Erhebung des t-online-Warenkorbes zeigt jetzt: Die Stimmung dürfte sich seit der GfK-Umfrage Ende vergangenen Jahres kaum gebessert haben. Denn seitdem haben sich die Lebensmittelpreise noch einmal weiter erhöht. Besonders betroffen in der jüngeren Vergangenheit: Obst und Gemüse sowie Anfang des Jahres auch Mineralwasser.
Das steckt hinter dem t-online-Warenkorb
In regelmäßigen Abständen, meist rund um den Monatswechsel, notiert t-online die Preise für mehr als 30 Produkte des täglichen Bedarfs im Rewe-Onlineshop und in Filialen der Supermarktkette. Im Kleinen und ohne wissenschaftlichen Anspruch vollziehen wir so die Arbeit der Statistikbehörde nach, gehen der Inflation auf den Grund, checken für Sie, unsere Leserinnen und Leser, wie schnell sich die Preise gerade verändern.
Die jüngste Erhebung vom Dienstag dieser Woche führt vor Augen, welche Produkte in diesem Monat besonders von Preissteigerungen betroffen sind. Der t-online-Warenkorb im Detail:
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Bezahlte man Ende Januar noch 64,79 Euro für einen Einkauf der oben gelisteten Produkte, waren es Ende Februar für die gleiche Menge bereits 67,09 Euro (plus 3,55 Prozent). Am meisten zugelegt hat der Preis für Paprika. Ende Januar kosteten 500g der Marke Rewe Beste Wahl noch 1,79 Euro – inzwischen hat sich der Preis mit 3,49 Euro fast verdoppelt. Auch ein Kopf Eisbergsalat ist fast 20 Prozent teurer als im Vormonat.
Eine Erklärung für die hohen Gemüsepreise legt eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes nahe: Wegen Hitze und Trockenheit ist die Menge an geerntetem Gemüse 2022 deutlich gesunken. Hier lesen Sie mehr dazu.
Diese Grundnahrungsmittel wurden billiger
Günstiger ist im Monatsvergleich wiederum das ein oder andere Grundnahrungsmittel geworden: Statt 1,45 Euro kostet ein Liter Rewe Bio Vollmilch jetzt 1,35 Euro (minus 6,90 Prozent) und ein frisches Krustenbrot 1,49 Euro statt 1,59 Euro (minus 11,83 Prozent).
Nicht aufzuhalten scheint der Preis eines Produktes, das 2022 zu den Mogelpackungen des Jahres zählte: Leerdammer Leger. Der Scheibenkäse kostet inzwischen 2,89 Euro und damit 16,06 Prozent mehr als noch Ende Januar. Ein Rückblick: Vor einem Jahr kostete die Packung noch 2,19 Euro und enthielt 20g mehr Käse. Die Packungsgröße wurde im vergangenen Jahr von 160g auf 140g verkleinert. Hier lesen Sie mehr dazu.
Erhebung offenbart volles Ausmaß der Inflation
Ohnehin offenbart die Erhebung des t-online-Warenkorbes, wie sehr die Inflation im Lebensmittelhandel innerhalb eines Jahres zugeschlagen hat. Für den gleichen Warenkorb, der jetzt 67,09 Euro kostete, zahlte man vor rund einem Jahr gerade einmal 51,57 Euro. Das entspricht einer Teuerung von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Am stärksten spürbar ist der Preisanstieg im Fleischregal: Während gemischtes Hackfleisch von Wilhelm Brandenburg (500 Gramm) Anfang März 2022 noch 2,49 Euro kostete, hat sich der Preis mit derzeit 5,98 Euro mehr als verdoppelt.
Zur Erhebung: Da der Supermarkt regelmäßig sein Sortiment ändert, Sonderangebote macht oder bestimmte Produkte temporär nicht erhältlich sind, können nicht bei jeder Erhebung des t-online-Warenkorbes alle Artikel verglichen werden. In der Gesamtsumme des Warenkorbes wurde dies mit einer entsprechenden Bereinigung berücksichtigt. Wie viel teurer das Leben tatsächlich wird, hängt letztlich ohnehin von den eigenen Konsumgewohnheiten ab.
- t-online-Warenkorb vom 28.02.2023, 31.01.2023 und 01.03.2022
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa