Verbraucher wählten Das ist die "Mogelpackung des Jahres"
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat über die "Mogelpackung des Jahres" abstimmen lassen. Das ist das Ergebnis.
"Rama" ist zur "Mogelpackung des Jahres 2022" gewählt worden. Das teilte die Hamburger Verbraucherzentrale am Montag mit.
Seit letztem Jahr wird das bekannte Streichfett des Herstellers Upfield mit 400 statt 500 Gramm Inhalt zum selben Preis in einer gleich großen Dose verkauft. Das Produkt wurde so um 20 Prozent teurer, melden die Verbraucherschützer und fordern vom Gesetzgeber, Verbraucher besser vor solchen versteckten Preiserhöhungen zu schützen.
Die Hamburger Verbraucherschützer lassen jedes Jahr über die schlimmste "Mogelpackung des Jahres" abstimmen und stellen sich damit der Trickserei der großen Konzerne entgegen, die bei Füllmengen oder Verpackungsgrößen betrügen. Die Verbraucher konnten im Januar per Online-Abstimmung den Verlierer aus fünf Kandidaten festlegen.
Nie zuvor so viele Beschwerden erhalten
"Upfield hat den Bogen überspannt und Rama die Wahl zur 'Mogelpackung des Jahres' mehr als verdient", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Wenn der Inhalt schrumpft, die Packung aber nicht, haben Verbraucher kaum eine Chance, die Weniger-drin-Trickserei zu bemerken."
Da es sich bei Streichfett zudem um ein oft gekauftes Lebensmittel handle, das quasi immer in 500-Gramm-Bechern angeboten werde, ist das Vorgehen besonders dreist. Nie zuvor hätte die Verbraucherzentrale so viele Beschwerden zu einem Produkt erhalten.
Auf Rama folgt Leerdammer
Zweitplatzierter hinter Rama ist der Scheibenkäse "Leerdammer", dessen Inhalt von 160 auf 140 Gramm schrumpfte, obwohl "dauerhaft eine Scheibe mehr" versprochen war. Auf den Plätzen drei bis fünf landen der Wasserenthärter "Calgon", die "Goldbären" von Haribo und die "Pringles" Chips. Hier die Liste:
Platz 2: "Leerdammer" von Lactalis: Der Preis für den Käse hat sich nicht nur erhöht, der Inhalt schrumpfte auch von 160 Gramm auf 140 Gramm. So zahlen Verbraucher bis zu 43 Prozent mehr.
Platz 3: "Calgon" von Reckitt Benckiser: Man zahlt 42 Prozent mehr – aber durch Trickserei bei den Dosierungsangaben fällt das auf den ersten Blick nicht auf.
Platz 4: Gummibären von Haribo: Das Unternehmen packt weniger Fruchtgummi in die Tüten, wodurch man bis zu 14 Prozent mehr bezahlt.
Platz 5: "Pringles" von Kellogg's: Die Chips sind 25 Prozent teurer geworden, zudem sind in der Dose 15 Gramm weniger als vorher.
- Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg e.V.