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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Warnstreik bei der Deutschen Post Wie viel verdient eigentlich ein Postbote?
Bei Wind und Wetter sind sie stets zur Stelle – jetzt streiken Brief- und Paketzusteller allerdings für höhere Löhne. So viel verdienen sie nach aktuellem Tarif.
Wir alle sind täglich auf sie angewiesen: Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, besser bekannt als Postboten oder Briefträger, sind für die Sortierung und Zustellung von Briefen sowie Paketen zuständig. Nicht zuletzt wegen des wachsenden Online-Handels sind die Fachkräfte unabdinglich – und stark gefragt.
Aktuell befindet sich die Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post AG. Der Aufruf zum Warnstreik soll die Forderung nach mehr Lohn und Urlaubstagen bekräftigen. Aber was verdienen die Postboten bei der Deutschen Post eigentlich?
Bruttogehalt liegt zwischen 2.739 und 3.430 Euro
Die Deutsche Post bezahlt ihre Angestellten im Rahmen von Tarifverträgen. Neben den gesetzlich festgelegten Gehältern regelt dieser Vertrag außerdem die Arbeitszeiten und Urlaubstage.
Die Monatsgrundentgelttabelle für Arbeitnehmer der Deutschen Post ist im aktuellen Tarifvertrag einsehbar und gilt seit April 2024. Postboten bzw. Zusteller fallen in die Entgeltgruppe drei, welche in insgesamt sieben Gruppenstufen – je nach Grad der Berufserfahrung – unterteilt ist.
Während ein neu angestellter Zusteller der Stufe null demnach 2.739,98 Euro brutto verdient, können Zusteller ab dem 15. Berufsjahr das Maximalgehalt von 3.430,05 Euro erhalten.
Wie viel netto übrigbleibt, hängt von einigen Faktoren wie der Steuerklasse oder der Wahl der Krankenkasse ab. Für einen Single in Steuerklasse 1 ohne Nebeneinkünfte blieben bei 2.740 Euro Monatsverdienst brutto etwa 1.900 Euro netto.
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Worum es beim Warnstreik geht
Schon seit Beginn des Januars 2025 laufen die Verhandlungen zwischen Verdi und der Deutschen Post AG. Grund für die Auseinandersetzung sind unter anderem die Löhne, die nicht an die hohen Preise für Mieten und Lebensmittel angepasst worden sind. Außerdem beklagt der Gewerkschaftsbund die erhöhte Arbeitsbelastung durch den Fachkräftemangel sowie die steigenden Paketmengen.
In einer aktuellen Mitteilung Verdis hebt Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende und Verhandlungsführerin, die physische und psychische Belastung der Zusteller hervor. Der Krankenstand liege "auf Rekordhöhe".
Deshalb fordert der Gewerkschaftsbund nun eine Entlastung durch drei Tage mehr Urlaub für alle und eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent. Verdi-Mitglieder sollen außerdem ab einer Laufzeit von 12 Monaten einen zusätzlichen Urlaubstag erhalten.
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- Auskunft Pressestelle Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
- psl-hessen.verdi.de: Monatsgrundentgelttabelle für Arbeitnehmer aus Tarifvertrag Nr. 236
- verdi.de.: "Tarifrunde Deutsche Post AG: Weiterhin keine Annäherung"
- oeffentlichen-dienst.de: "Gehalt für Tarifbeschäftigten der Deutschen Post"