Immobilienkrise Liquidationsantrag gegen weiteren Konzern in China
Mit dem Abwicklungsantrag gegen Country Garden bleibt der Druck in Chinas Immobiliensektor hoch. Der Konzern ist nicht der erste, der sich in Hongkong gegen eine solche Petition wehren muss.
In der laufenden Immobilienkrise Chinas muss sich erneut ein großer und hoch verschuldeter Bauträger vor Gericht gegen einen Antrag auf Abwicklung wehren. Der betroffene Konzern Country Garden bestätigte in einer Börsenmitteilung, dass sein Gläubiger Ever Credit Limited dies vor einem Gericht in Hongkong erwirken will. Es gehe um einen nicht gezahlten Kredit in Höhe von 1,6 Milliarden Hongkong-Dollar (etwa 188,6 Millionen Euro) zuzüglich Zinsen. Das Gericht setzte die erste Anhörung laut Country Garden für den 17. Mai fest.
Nach der angeordneten Zerschlagung des mit umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar weltweit am höchsten verschuldeten Immobilienentwicklers China Evergrande Ende Januar droht damit erneut einem wichtigen Bauträger aus dem Reich der Mitte die Liquidation. Die Krise in dem Sektor, der rund ein Fünftel zur jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, lastet schwer auf der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Regierung in Peking versuchte bereits, mit Lockerungen bei der Kreditvergabe und einer Liste von Bauprojekten gegenzusteuern, in die Banken investieren sollen.
Country Garden werde sich der Petition "energisch widersetzen", teilte der an der Hongkonger Börse gelistete Konzern mit. Die Immobilienfirma aus dem südchinesischen Foshan galt einst als größter Entwickler nach Verkäufen und erarbeitet derzeit laut Mitteilung mit ausländischen Gläubigern eine Restrukturierung. Country Garden rechnet demnach nicht damit, dass der Antrag vor dem Hongkonger Gericht eine "bedeutende Auswirkung" auf diesen Prozess oder dessen Zeitplan haben wird. An der Börse in der chinesischen Sonderverwaltungsregion rutschte der Kurs des Unternehmens am Vormittag nach Handelseröffnung zeitweise um elf Prozent ab.
- Nachrichtenagentur dpa