"Bitch of Wallstreet" Ermittler fahnden weltweit nach Krypto-Königin
"Krypto-Königin" Ruja Ignatova ist wegen schweren Betrugs weltweit zur Fahndung ausgeschrieben worden. In einem Schneeballsystem sammelte sie mehrere Milliarden Euro von Investoren ein, um ihre virtuelle Währung zu etablieren.
Zielfahnder des Landeskriminalamts (LKA) Nordrhein-Westfalen suchen weltweit nach der flüchtigen Millionenbetrügerin Ruja Ignatova. Die 41-Jährige soll "als treibende Kraft und geistige Erfinderin" der vermeintlichen Kryptowährung OneCoin Investoren auf der ganzen Welt veranlasst haben, in eine wertlose Währung zu investieren, wie die Staatsanwaltschaft Bielefeld und das LKA in Düsseldorf am Mittwoch mitteilten.
Den bislang festgestellten Betrugsschaden beziffern die Ermittler auf mehr als 88 Millionen Euro. Der weltweit verursachte Schaden dürfte aber deutlich höher sein. Die Anleger wurden über die technischen Hintergründe des sogenannten Minings getäuscht. Der vermeintliche, letztlich stetig steigende Wert von OneCoin sei von den Beschuldigten intern vorgegeben worden und habe nicht auf Marktmechanismen beruht.
Zusätzlich zu den bereits bestehenden nationalen und europäischen Haftbefehlen wurde nun auch die weltweite Öffentlichkeitsfahndung nach der Flüchtigen eröffnet. In die Fahndung sind damit alle 194 Interpol-Mitgliedsstaaten eingebunden. Ein öffentlicher Fahndungsaufruf soll am Mittwochabend auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" zu sehen sein. Für Hinweise zur Ergreifung der Flüchtigen sind 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt.
"Bitch of Wallstreet"
Gegen die in Bulgarien geborene Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft wird wegen gemeinschaftlichen Betrugs im besonders schwerem Fall sowie wegen Geldwäsche ermittelt. Die 41-Jährige, die sich selbst als "Bitch of Wallstreet" bezeichnet und weltweit als Krypto-Königin in Verruf geraten ist, ist seit Oktober 2017 verschwunden. Ihr Aufenthaltsort ist unbekannt, ebenso kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob Ignatova noch am Leben ist.
Laut US-Ermittlern sammelte sie über 3,3 Milliarden Euro von Privatanlegern ein, um die Kryptowährung aufbauen und etablieren zu können. Den Investoren versprach sie hohe Renditen, die jedoch nie erzielt werden konnten, da die Währung frei erfunden war und auf einem Schneeballsystem beruhte. Ignatova verschwieg den Anlegern, dass ihre Kryptowährung nicht auf der verbreiteten Blockchain-Technologie basierte, was diese im Grunde wertlos machte, da notwendige Sicherheitsstandards nicht erfüllt werden konnten.
- Nachrichtenagentur dpa
- Business Insider