Für Handys und Tabelts EU-Parlament will einheitliche Ladegeräte
Wer ein neues Handy oder ein Tablet kauft, erhält meist auch ein neues Ladegerät. Und nicht immer sind diese mit anderen Geräten kompatibel. Das EU-Parlament möchte das ändern.
Das EU-Parlament hat die Einführung einheitlicher Ladegeräte für Handys, Tablets und andere kleine und mittlere Elektrogeräte gefordert. Die EU-Kommission solle dafür bis Juli dieses Jahres "regulatorische Maßnahmen" ergreifen, heißt es in einer Entschließung, die am Donnerstag in Brüssel mit breiter Mehrheit angenommen wurde. Auch sollten Ladekabel nicht mehr systematisch zusammen mit dem Gerät verkauft werden.
Die Debatte über einheitliche Ladegeräte wird auf EU-Ebene seit vielen Jahren geführt. 2009 einigte sich die EU-Kommission mit den Herstellern in einer Absichtserklärung auf einheitliche Standards. Heute haben die meisten Mobiltelefone und Tablets entweder einen Micro-USB- oder einen USB-C-Anschluss.
Ausnahme ist Apple. Das Unternehmen setzt bei vielen Geräten auf seinen Lightning-Anschluss. Auch argumentiert das Unternehmen, dass eine flächendeckende Vorgabe für eine Standard-Ladebuchse die Verbraucher zwingen würde, ihre heutigen Lightning-Kabel zu ersetzen – und damit einen negativen Effekt für die Umwelt mit einer "beispiellosen Menge Elektroschott" hätte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Umwelt im Fokus
Die EU-Abgeordneten erklärten, dass die freiwilligen Vereinbarungen zwar sehr geholfen, "aber keine zufriedenstellenden Ergebnisse in Bezug auf die Einführung eines einheitlichen Ladegeräts gebracht haben". Zudem lief die Vereinbarung der Kommission mit den Herstellern 2014 aus. Ein Nachfolgeabkommen gibt es bislang nicht.
Dem EU-Parlament geht es neben dem Verbraucherschutz auch um die Umwelt. Jährlich würden weltweit über 50 Millionen Tonnen Elektroabfall anfallen, unterstrichen die Abgeordneten. Dieser "unnötig große ökologische Fußabdruck" könne auch dadurch verringert werden, dass "die Verbraucher nicht länger verpflichtet sind, mit jedem neuen Gerät ein neues Ladegerät zu kaufen".
- Nachrichtenagentur AFP