44 Millionen Euro Kosten Deutscher Supercomputer soll Pandemien berechnen

Lässt sich die Entwicklung von weit ausbreitenden Seuchen irgendwann seriös berechnen? Diese Hoffnung verbinden Wissenschaftler mit einem neuen Rechner, der an der Universität Stuttgart in Betrieb geht.
Im Höchstleistungsrechenzentrum HLRS in Stuttgart geht ein neuer Supercomputer ans Netz. Die Rechenanlage mit dem Projekt-Namen "Hawk" wurde vom Hersteller Hewlett Packard Enterprise (HPE) gebaut und ist vier Mal schneller als der bislang an dem Zentrum der Universität betriebene Großrechner namens "Hazel Hen". Nach Angaben von HLRS-Direktor Michael Resch gehört "Hawk" neben dem "SuperMUC-NG" in München zu den schnellsten Computern Deutschlands.
Die Anlage soll allerdings erst im April/Mai seine volle Leistung entfalten. Im weltweiten Vergleich der Superrechner erreicht "Hawk" laut Resch dann wohl etwa den zehnten Platz. Die Investitionskosten von rund 44 Millionen Euro werden je zur Hälfte vom Bund und dem Land Baden-Württemberg getragen.
Computer soll Pandemien berechnen
Mit dem neuen Superrechner sind noch komplexere Simulationen für Wissenschaft und Industrie möglich. So soll berechnet werden können, wie Windräder gestaltet werden müssen, damit die Anlagen den meisten Strom erzeugen und dabei für die Anwohner den geringsten Lärm machen. Im Flugzeugbau kann "Hawk" den Windwiderstand von Tragflächen berechnen, um zu sehen, wie diese optimal gestaltet sein müssen.
Ziel der Wissenschaftler ist es aber, künftig auch von Menschen beeinflusste Entwicklungen wie Pandemien zu berechnen. Resch hofft, dass man in drei bis fünf Jahren so weit sein wird. Solche Berechnungen sind nach Reschs Angaben besonders anspruchsvoll, weil menschliches Verhalten schwer vorhersehbar ist.
- Nachrichtenagentur dpa