iCloud-Speicher Insider: Apple verzichtet auf Verschlüsselung zugunsten des FBI

Im Streit um sicher verschlüsselte Nutzerdaten in seiner Cloud ist Apple offenbar US-Behörden entgegen gekommen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters will der iPhone-Konzern keine voll verschlüsselten Daten-Backups anbieten.
Wenn es um die Privatsphäre seiner Nutzer geht, kennt Apple nach außen hin keine Kompromisse. So weigert sich der iPhone-Konzern beispielsweise seit Jahren, US-Ermittlern Zugriff auf Geräte zu geben, die in prominente Kriminalfälle verwickelt sind und als wichtige Beweismittel dienen könnten.
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zeichnet jetzt allerdings ein anderes Bild. Demnach soll Apple auf Druck des FBI hin auf die vollständige Verschlüsselung von Daten-Backups verzichtet haben. So berichten Quellen, dass das Unternehmen vor zwei Jahren gegenüber der US-Bundespolizei eine geplante Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei der Speicherung von iCloud-Daten erwähnt habe.
Verschlüsselung hätte mehr Sicherheit für Nutzer bedeutet
Die Maßnahme sollte in erster Linie ein Schutz gegen eindringende Hacker sein, für die verschlüsselte Daten bei einem Einbruch wertlos wären. In der Folge hätte aber auch Apple die Nutzerdaten nicht mehr einsehen, oder an Strafverfolgungsbehörden weitergeben können.
Laut insgesamt sechs anonymen Quellen, auf die Reuters sich beruft, habe das FBI seine Besorgnis über die iCloud-Verschlüsselung zum Ausdruck gebracht. Nach einem weiteren diskreten Treffen zwischen FBI und Apple seien die Verschlüsselungspläne von Apple dann beerdigt worden.
Ein Apple-Angestellter erläuterte, dass Apple so habe vermeiden wollen, von offizieller Seite beschuldigt zu werden, Kriminelle zu schützen. Genau das passierte vor wenigen Tagen trotzdem, als Donald Trump persönlich gegen Apple wetterte.
Offiziell äußerte Apple sich nicht zu dem Bericht.
Nachrichtenagentur Reuters: "Apple dropped plan for encrypting backups after FBI complained - sources" (engl.)