Navigation & Kurznachrichten Chinesisches GPS-System kurz vor weltweitem Start

Die weltweite Variante des chinesischen GPS-Konkurrenten Beidou Navigation Satellite System ist fast fertig. Im kommenden Jahr werde der Dienst starten und sogar deutlich genauer sein, als aktuelle Systeme.
Die meisten Vorbereitungen für den weltweiten Ausbau des Beidou-3 Navigation Satellite System (BDS-3) seien abgeschlossen: Mit BDS-3 werde China im kommenden Jahr einzigartige Dienste anbieten, erklärte ein Beidu-Sprecher laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhuanet auf einer Pressekonferenz. Die letzten zwei Satelliten würden in der ersten Jahreshälfte 2020 in den Orbit gebracht werden.
Eine Besonderheit werde etwa eine besonders hohe Präzision bei der Ortsbestimmung für gewerbliche Nutzer sein: So könne BDS-3 stationäre Punkte im Zentimeterbereich und sich bewegende Objekte immerhin im Dezimeterbereich bestimmen. Möglich machten das über 2000 Erweiterungsstationen am Boden, die über China hinweg gebaut wurden.
Höchste Präzision für gewerbliche Anwendungen
Das sei etwa für für autonomes Fahren, automatisierte Landwirtschaft und exakte Vermessung hilfreich. Diese Präzisionsdienste könnten jedoch nur in China und umgebenden Regionen angeboten werden. Zum Vergleich: Die GPS-Ortung über die zivilen Frequenzen ermöglicht nur eine Ortung im Zehn-Meter-Bereich.
Eine weitere Besonderheit sei ein Kurznachrichtendienst: Bis zu 1000 chinesische Zeichen sollen sich in diesem regionalen Chat-Dienst pro Nachricht verschicken lassen. Alles ohne typischen Mobilfunkempfang direkt über das Satelliten-Netzwerk.
Im weltweiten Einsatz werde das chinesische System vorerst, ähnlich wie GPS, eine Ortung auf bis zu zehn Meter genau bieten können, im ostasiatischen Bereich liege die Präzision bei bis zu fünf Metern.