Messenger für Behörden Regierung arbeitet an WhatsApp-Alternative

Messenger wie WhatsApp oder Telegramm sind weit verbreitet, allerdings stehen deren Server im Ausland. Die Bundesregierung plant darum einen eigenen Messenger – wie es in schon in Frankreich gibt.
Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge einen unabhängigen deutschen Behördenmessenger als Alternative zu WhatsApp entwickeln. "Ein sicherer, plattformunabhängiger und behördenübergreifender Messengerdienst für Behörden ist aus Sicht der Bundesregierung sinnvoll", erklärte das zuständige Bundesinnenministerium im Fachdienst "Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI".
In der Bundesverwaltung sind den Angaben zufolge dazu bereits diverse Aktivitäten im Gange. So habe sich in der Konferenz der IT-Beauftragten eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe unter der Leitung des Innenministeriums auch mit dem Aufbau von bundeseigenen Messengerdiensten befasst. Im Sommer 2019 startete ein "Proof of Concept (PoC)", erklärte das Ministerium demnach. Ein weiterer befinde sich in Vorbereitung. Danach sollen Pilotprojekte aufgebaut und erprobt werden.
Auch Frankreich hat Regierungsmessenger
Auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber sprach sich für einen unabhängigen Behördenmessenger aus. Er verwies dabei auf das Beispiel Frankreich, wo der Regierungsmessenger Tchap auf Open-Source-Grundlage entwickelt worden sei. "Ich denke, dass wir in Deutschland einen entsprechenden Weg einschlagen sollten", sagte Kelber dem Bericht zufolge.
- Verschärfte Regeln: WhatsApp verbietet Nachrichten an viele Empfänger
- Geänderter Gruppenname: Mitglieder schuldlos bei WhatsApp gesperrt
- Im Hintergrund wird mitgezählt: WhatsApp weiß, wie viel Sie chatten
"Eventuell könnte man sogar in Kooperation mit Frankreich einen datenschutzfreundlichen Messenger-Dienst aufbauen, der mittelfristig als gesamteuropäische Lösung eine echte Alternative zu bestehenden Produkten auf dem Markt darstellen könnte", sagte Kelber.
- Tagesspeigel.Background: "Welche Alternativen haben Behörden?"
- Nachrichtenagentur AFP