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Apple: Die AirPods Pro im Test – lohnt der Kauf von Apples Kassenschlager?


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AirPods Pro im Test
Können die neuen Apple-Kopfhörer überzeugen?


Aktualisiert am 05.11.2019Lesedauer: 5 Min.
AirPods Pro: Die Apple-Kopfhörer definieren Nutzungskomfort neu.Vergrößern des Bildes
AirPods Pro: Die Apple-Kopfhörer definieren Nutzungskomfort neu.

Apple hat eine neuere und teurere Variante seiner äußerst erfolgreichen kabellosen Kopfhörer AirPods vorgestellt – mit aktiver Geräuschunterdrückung. Für wen lohnt der Kauf?

Seit ihrer Vorstellung vor drei Jahren avancierten Apples AirPods (179 Euro) zu den meistverkauften Kopfhörern am Markt. Seitdem wurden die Hörer im Design nicht verändert, lediglich eine Variante mit kabellos aufladbarem Transportcase (229 Euro) wurde im vergangenen Jahr vorgestellt.

AirPods Pro sind grundlegend überarbeitet

Jetzt hat Apple mit den AirPods Pro (279 Euro) eine grundlegend überarbeitete Variante vorgestellt und gleich in mehreren Punkten wesentlich verändert:

  • Erstmals werden die Ohrhörer mit Silikon-Aufsätzen in drei Größen ausgeliefert – eine gute Nachricht für alle, die bislang Passprobleme mit der Einheitsgröße der AirPods hatten.
  • Die Kopfhörer unterstützen aktive Geräuschunterdrückung, sodass man in lauter Umgebung die Musik oder den Telefongesprächspartner besser versteht – oder in Zug oder Flugzeug schlicht seine Ruhe haben kann.
  • Statt der Tipp-Steuerung der AirPods gibt es nun eine Sensorfläche zum Drücken, um Musik zu pausieren, ein Lied vor- oder zurückzuspringen oder zwischen Geräuschunterdrückung und dem Transparenz-Modus zu wechseln.
  • Sie sind geschützt vor Regen und Schweiß.

Im Alltag haben diese Änderungen weitestgehend überzeugen können. Hier unsere Erfahrungen im Detail:

Einrichtung ist um einen Passtest erweitert

Die AirPods Pro sind nach wie vor die Kopfhörer, die sich einfacher einrichten lassen als alle Konkurrenzgeräte. Es genügt, das Ladecase aus seiner Verpackung zu nehmen, zu öffnen, an das iPhone zu halten und auf den "Verbinden"-Knopf zu tippen, der auf dem Display erscheint.

Anschließend verbinden sich die Kopfhörer automatisch stets mit dem Telefon, wenn man sie aus ihrer Ladeschale nimmt und in die Ohren setzt. Auch das ist unschlagbar einfach.

Ein einmaliger Ausflug ins Bluetooth-Menü ist bei den AirPods Pro dennoch lohnenswert, denn dort gibt es einen Passtest, der überprüft, ob die Silikon-Ohrstöpsel auch passen und sicher im Ohr sitzen. Apple spielt dazu ein kurzes Musikstück ab. Die Mikrofone auf der Innenseite der Ohrhörer prüfen nun über den Klang, ob die Stöpsel dicht sitzen – die App gibt einen Hinweis, wenn man einen anderen Aufsatz ausprobieren sollte.

Sitz im Ohr: fest, ohne typisches "Stöpselgefühl"

Während die AirPods, wie auch die dem iPhone beigelegten EarPods, eher locker im Ohr sitzen, versiegeln die neuen AirPods Pro den Hörkanal, so wie es die meisten In-Ear-Kopfhörer tun. Ein spezieller Luftkanal in den Kopfhörern soll laut Apple für einen Druckausgleich zwischen Außenwelt und Innenohr sorgen. In unserem Test funktionierte das tatsächlich, die neuen Pros haben nicht das typische "Stöpselgefühl", das In-Ear-Träger meist erleben.

Im Test saßen die Hörer spürbar fester als die AirPods. Damit sind sie für sportliche Aktivitäten besser geeignet. Dazu passt, dass die Geräte laut Apple nun auch gegen Regen und Schweiß geschützt sein sollen. Allerdings hat der Schutz seine Grenzen: Untertauchen darf man die weißen Winzlinge nicht.

Ein weiterer Vorteil auch beim Sport: Der Stiel ist nun deutlich kürzer, sodass man weniger leicht daran hängen bleibt – bei den Vorgängern passierte das schnell, etwa mit den Riemen des Fahrradhelms.

Geräuschunterdrückung funktioniert gut

Die Geräuschunterdrückung der AirPods Pro war im Test sehr anständig. Apple erklärt, dass ein äußeres und ein inneres Mikrofon stetig die Außengeräusche und die Innengeräusche im Ohr prüfen. Dank Apples H1-Chip könnten die Hörer das Audiosignal 200-mal pro Sekunde anpassen, um Außengeräusche möglichst effektiv auslöschen zu können.

Over-Ear-Kopfhörer, etwa von Bose oder Sony, beherrschen das noch etwas besser – für In-Ear-Kopfhörer schlagen sich Apples jüngste AirPods aber sehr gut. Im Alltag macht die Funktion einen angenehmen Unterschied in vielen Situationen.

Transparenz-Modus sorgt für Sicherheit im Verkehr

Mindestens genauso wichtig ist der neue Transparenz-Modus. Der sorgt dafür, dass man – trotz Stöpsel im Ohr – die Außenwelt gut hört. Dafür nehmen die Außenmikrofone (pro Hörer sind insgesamt übrigens drei Mikrofone verbaut) die Umgebungsgeräusche auf und mischen sie in das Audiosignal der Kopfhörer.

Das Ergebnis ist wirklich gut: Ist der Transparenz-Modus aktiviert, klingt es, als hätte man nichts in den Ohren. Das macht Apple erheblich besser als viele Konkurrenten. Damit sind die neuen Kopfhörer vor allem für Situationen interessant, in denen man seine Umwelt wahrnehmen muss – etwa im Straßenverkehr.

Aufgrund ihres offenen Klangs klappte etwa Fahrradfahren auch gut mit den älteren AirPods. Hier musste man Musik oder Podcast aber sehr laut stellen, um die Außengeräusche – und vor allem auch das Rauschen des Winds – zu übertönen. Im Transparenz-Modus kann alles etwas leiser geregelt werden, Windgeräusche sind, vermutlich auch wegen der kleineren Stiele, deutlich weniger hörbar.

Klang: ausgewogen und angenehm

Im klanglichen Vergleich profitieren die neuen AirPods Pro im Vergleich zu den Vorgängern stark vom festen Sitz im Ohrkanal – deshalb ist der Vergleich nicht ganz fair. Tut man es dennoch, dann liegen die AirPods Pro weit vorne: Vor allem die Bässe sind deutlich präsenter, ohne dabei andere Frequenzen zu überlagern. Überhaupt ist der Klang sehr ausgewogen. Apple verzichtet auf besondere Akzente und liefert eine runde, leicht warme, sehr unaufgeregte Abmischung, die das Ohr auch bei längerem Hören nicht überanstrengt. Für True-Wireless-Kopfhörer in diesem Preissegment bekommt man einen absolut angemessenen Sound.

Akkulaufzeit: ähnlich wie bei den Vorgängern

Die Akkulaufzeit ist für die Größe der Ohrhörer beachtlich: Viereinhalb Stunden Laufzeit gibt Apple an, mit Geräuschunterdrückung. Das passt auch in etwa zu unseren Erfahrungen. Für Telefonate sollen es dreieinhalb Stunden sein – das haben wir nicht ausprobiert, klingt angesichts entsprechender Laufzeit der Vorgängermodelle aber glaubhaft. Allerdings wird man selten die volle Akkudauer nutzen – denn sobald man die Hörer kurz im Transportcase verstaut, werden sie wieder aufgeladen. Das weiße Kästchen hält Energie für insgesamt 24 Stunden Nutzungsdauer bereit. Sollten die Hörer mal leer sein, kommt man nach fünf Minuten im Ladecase wieder auf eine Stunde Hörzeit.

Handhabung: Apple setzt hier noch immer Maßstäbe

Wenn an den bisherigen AirPods eines nahezu perfekt war, dann die Handhabung. Einrichtung, tägliche Bedienung, selbst der Wechsel zwischen verschiedenen Geräten: Kein anderer Hersteller macht das so intuitiv wie Apple. Das zweite, im Alltag genauso wichtige Argument: Das Transportcase der AirPods ist so klein und handschmeichelnd, dass man es tatsächlich ohne Probleme immer in der Tasche tragen kann. Und die Kopfhörer sind in der Regel aufgeladen. Das mag profan klingen, macht im Vergleich zu vielen anderen Geräten aber einen wesentlichen Unterschied aus und führt dazu, dass man im Zweifel die AirPods benutzt. Das gilt genauso für die neue Pro-Ausführung. Das Transportkästchen ist leicht größer – für die Nutzung macht das keinen Unterschied.

Fazit: nicht perfekt – aber das beste Gesamtpaket

Apple AirPods Pro sind wirklich gute, gänzlich kabellose In-Ear-Kopfhörer. Wer in erster Linie auf den Klang schaut, wird für 280 Euro bessere kabelgebundene Over-Ear-Kopfhörer finden. Wer nur Bluetooth-Kopfhörer für gelegentliches Podcast- oder Musikhören sucht, ohne besondere Ansprüche an den Klang zu haben, findet definitiv auch günstigere Modelle. Aber das Paket aus absolut einfacher Handhabung, gutem Klang, stetiger Verfügbarkeit und sehr kompakten Ohrhörern samt Ladecase ist – zumindest für iPhone-Nutzer – bei keinem anderen Produkt auch nur ansatzweise so rund.

Android-Nutzer können die AirPods Pro übrigens auch nutzen – gerade Handlichkeit, Klang und gute Geräuschunterdrückung sind auch für sie klare Vorteile. Die simple Einrichtung bleibt aber Apple-Nutzern vorbehalten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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