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Xiaomi Mi Note 10 mit Penta-Kamera: Machen fünf Linsen eine Smartphone-Kamera automatisch besser?


Xiaomi Mi Note 10
Machen fünf Linsen eine Smartphone-Kamera automatisch besser?

Von t-online, str

Aktualisiert am 08.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Jemand zeigt die Rückseite des neuen Xiaomi Mi Note 10: Mit den fünf Kameralinsen schießt das neue Flaggschiff aus China Fotos in 108 MP Auflösung.Vergrößern des Bildes
Jemand zeigt die Rückseite des neuen Xiaomi Mi Note 10: Mit den fünf Kameralinsen schießt das neue Flaggschiff aus China Fotos in 108 MP Auflösung. (Quelle: Laura Stresing/t-online)
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Immer mehr Top-Smartphones sind mit drei, vier oder sogar fünf Kameralinsen ausgestattet. Doch machen die Mehrfachkameras automatisch bessere Bilder? t-online.de klärt auf.

Als HMD Global das neue Nokia 9 PureView vorstellte, spotteten viele über das "fünf-äugige Kameramonster". Und tatsächlich ist der Anblick der im Kreis angeordneten Linsen auf der Rückseite wohl eher Geschmackssache. Am Mittwoch legte Xiaomi nach und stellte das Xiaomi Mi Note 10 vor, ebenfalls mit Penta-Kamera. In diesem Fall sind die Objektive allerdings in einer Reihe angeordnet. Erste Tests mit dem neuen Smartphone sehen vielversprechend aus, auch wenn Design und Handhabung gewöhnungsbedürftig sind.

Doch woher kommt der Trend zur Mehrfachkamera überhaupt? Und bedeuten mehr Linsen auch tatsächlich bessere Aufnahmen?

Mit dem Huawei P20 Pro fing alles an

Spätestens seit dem Huawei P20 Pro, das im Frühjahr 2018 auf den Markt kam, sind Smartphones mit Dual- oder sogar Triple-Kamera keine Seltenheit mehr. Die dritte Linse ließ Huawei schnell zum Liebling der Fotografie-Fans aufsteigen und wurde bald von anderen Herstellern kopiert. Der Nachfolger, das Huawei P30 Pro mit Vierfachkamera, das in diesem Frühjahr vorgestellt wurde, stand wohl auch Modell für das Xiaomi Mi Note 10. Die Ähnlichkeiten sind jedenfalls frappierend.

Der Hauptgrund für den Trend zur Mehrfachkamera ist simpel. Smartphones haben gegenüber Spiegelreflexkameras einen großen Nachteil: Ihre Objektive haben eine feste Brennweite und sind nicht austauschbar. Damit Nutzer zwischen Panorama- und Nahaufnahmen wechseln können, statten die Hersteller ihre Geräte mit zusätzlichen Objektiven aus.

Smartphones mit mehreren Kameralinsen bieten also neue fotografische Möglichkeiten, die es früher nicht gab. Der Trend geht beispielsweise hin zu Ultraweitwinkel- und Makroobjektiven, mit denen sich beeindruckende Landschafts- oder Detailaufnahmen schießen lassen.

Das Samsung Galaxy S10+ etwa setzt auf das übliche Tele- und Weitwinkel-Objektiv noch einen Ultra-Weitwinkel oben drauf. Der Vorteil: Es passt mehr ins Bild. Der Nachteil: Die Perspektive wird verzerrt. Häufig sind die Weitwinkel- und Makrosensoren zudem weniger farb- und lichtempfindlich. Dadurch gehen Details und Kontraste verloren.

Wozu ist eine zweite oder dritte Linse gut?

Während man Ultraweitwinkel und Makrolinse ausschließlich bei Smartphones der oberen Preisklasse findet (mindestens 550 Euro), zählen Dualkameras fast schon zur Standardausstattung. Ein zweites Objektiv in der Hauptkamera dient meist dazu, den sogenannten Bokeh-Effekt bei Porträt-Aufnahmen zu erschaffen. Dabei verschwimmt der Hintergrund in der Unschärfe. Dieser Effekt wird von der Kamera-Software künstlich erzeugt, indem sie das Bild aus der zweiten Optik (dem Teleobjektiv) hinzuzieht und mit dem Vordergrund abgleicht.

Doch braucht es dafür wirklich eine zweite Linse? Die Pixel-Smartphones von Google machen vor, dass sich der gleiche Effekt auch nur mit Hilfe von intelligenter Software erzeugen lässt. Sowohl das Google Pixel 2 (XL) und 3 (XL) kommen mit nur einer Hauptkamera aus. Das Pixel 4 bricht mit dieser Tradition. Hier sind zwei Objektive verbaut.

Verbesserte Zoom-Funktionen

Durch neue Kameratechnik wird auch die Zoom-Funktion der Smartphones immer besser. Ältere Smartphones beherrschen lediglich einen digitalen Zoom. Das heißt, der Bildausschnitt wird künstlich vergrößert. Darunter leidet die Qualität massiv. Das Bild wird grobkörniger, je weiter man hereinzoomt.

Aktuelle Top-Smartphones nutzen die unterschiedlichen Brennweiten ihrer Mehrfachkameras, um einen virtuellen Zoom zu erzeugen. Das Huawei P30 Pro etwa verfügt über einen zehnfachen Hybrid-Zoom. Damit lassen sich Gegenstände in der Ferne um das 50-fache vergrößern und beinahe ohne Qualitätsverlust ganz nah heranholen. Ähnliches verspricht auch Xiaomi für das Mi Note 10.

Mehr Objektive = bessere Bilder?

Laut Stiftung Warentest ("test" 06/2019) sorgen mehrere Optiken nicht automatisch für bessere Ergebnisse. Entscheidend ist das Zusammenspiel zwischen Soft- und Hardware. So kann das Mittelklasse-Smartphone Samsung Galaxy A9 trotz seiner Vierfachkamera nicht mit der Qualität von Top-Smartphones mit halb so vielen Linsen mithalten. Das liegt daran, dass das A9 keinen optischen Bildstabilisator einsetzt, der für bessere Ergebnisse bei schwachem Licht sorgt.

Welche Smartphones die beste Kamera-Technologie bieten, lässt sich nicht allein an den technischen Daten ablesen. Die Zahl der Objektive gibt lediglich Aufschluss darüber, wie viele fotografische Möglichkeiten und Foto-Modi ein Smartphone bietet. Über die Bildqualität sagt sie aber wenig aus. Am Ende muss man die Geräte einfach auf die Probe stellen und die Ergebnisse vergleichen.

Dabei zeigt sich häufig, dass die Modelle nicht in allen Disziplinen brillieren können. So schießt ein Smartphone, das tolle Nachtaufnahmen liefert, nicht automatisch gute Landschaftsbilder im Ultraweitwinkel. Andere legen einen Fokus auf Portät- und Nahaufnahmen (Tele und Makro) und zeigen dafür Schwächen im Nachtmodus.

Verwendete Quellen
  • "test" 06/2019
  • Eigene Tests
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