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Xiaomi Mi Note 10 vorgestellt: Die Chinesen schicken ein 108 MP-Kameramonster ins Rennen


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Mi Note 10 ausprobiert
Xiaomi bringt Kameramonster nach Deutschland


Aktualisiert am 07.11.2019Lesedauer: 4 Min.
Das Herstellerbild zeigt drei Ausführungen des neuen Xiaomi Mi Note 10: Die innovative Penta-Cam löst mit 108 Megapixeln auf.Vergrößern des Bildes
Das Herstellerbild zeigt drei Ausführungen des neuen Xiaomi Mi Note 10: Die innovative Penta-Cam löst mit 108 Megapixeln auf. (Quelle: Xiaomi/Hersteller-bilder)
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Die Billig-Marke Xiaomi bringt sich in Stellung, um Huawei als drittgrößter Smartphone-Hersteller abzulösen. In Madrid haben die Chinesen am Mittwoch ihre neuen Geräte vorgestellt. Eines davon setzt neue Maßstäbe in der Smartphone-Fotografie.

Mit dem Xiaomi Mi Note 10 schickt der Hersteller aus China ein regelrechtes Kameramonster ins Rennen um Platz drei auf dem europäischen Smartphone-Markt. Ganze fünf Linsen sind auf der Rückseite verbaut. Zusammen sollen sie eine Leistung erbringen, die mit der des Huawei Mate 30 vergleichbar sein soll. Zuvor war das Smartphone in China vorgestellt worden, dort allerdings unter dem Namen Xiaomi CC9. Jetzt kommt das Modell nach Europa.

Damit bringt sich Xiaomi ganz offiziell als Alternative zu dem nach dem Verlust der Google Lizenzen nahezu chancenlosen Konkurrenten in Stellung. Denn anders als Huawei ist Xiaomi nicht von den US-Sanktionen betroffen und kann seine neuen Geräte auch weiterhin mit allen Android-Funktionen und Google-Apps ausliefern.

Hinzu kommt, dass Xiaomi seine Smartphones deutlich günstiger auf den Markt bringt als andere Hersteller. 549 Euro soll das Xiaomi Mi Note 10 kosten, mehr als Beobachter erwartet hatten, aber trotzdem noch vergleichsweise günstig.

Wo ist da der Haken? Die Penta-Kamera fällt natürlich sofort ins Auge – auch, weil Xiaomi drei der Linsen in einem Riegel verbaut hat, der deutlich hervorsteht. Das sieht nicht nur unschön aus. Es lässt das Smartphone auch kippeln, wenn es auf dem Rücken liegt.

108 Megapixel sind auf jeden Fall eine Ansage. Zur Veranschaulichung ließ Xiaomi in Madrid ein mehr als vier Meter hohes Poster eines Kätzchens auf die Bühne tragen. Das Foto wurde mit der 108 MP-Linse des Mi Note 10 geschossen und mit einer Druckauflösung von 72 dpi ausgedruckt, ohne dass es stark verpixelt aussieht.

Mit einer Makro-Linse (2 MP), zwei Teleobjektiven (12 MP und 5 MP) und einem Ultra-Weitwinkel (20 MP) bleiben fast keine Wünsche offen. Xiaomi deckt hier alle fotografischen Möglichkeiten ab. Es gibt einen fünfstufigen optischen Zoom und mit dem digitalen Zoom lassen sich weit entfernte Objekte sogar um das 50-Fache vergrößern. Die Fotos lassen sich im RAW-Format abspeichern, was eine spätere Bearbeitung auf Profi-Niveau erleichtert.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Kameramodi enthüllt schnell die Schwächen der fünf Objektive. So machen Makroaufnahmen nur bei gutem Licht Sinn, sonst nimmt das Bildrauschen stark zu. Aufgrund der Platzierung der Linsen untereinander muss man beim Fotografieren zudem darauf achten, wie man das Handy hält. Insbesondere im Hochformat und insbesondere in der ultraweiten oder -nahen Einstellung, gerät häufig ein Finger ins Bild.

Das Display liegt nicht ganz auf Spitzen-Niveau

Das AMOLED-Display misst 6,47 Zoll und löst in Full HD auf. Die Wiedergabequalität von Videos kann aber nicht mit einem aktuellen Topgerät mithalten. An den Seiten flacht der Bildschirm ab. Auch die Glasrückseite ist gebogen, was das Smartphone schlanker wirken lässt als es ist.

Umfasst wird das Display von einem schmalen, gleichmäßigen Rahmen. Die Selfie-Linse löst mit 32 MP auf und ist in einer Notch untergebracht. Bei manchen Anwendungen zeigt die Software allerdings oben und unten breite schwarze Balken an, wodurch die Illusion eines frontfüllenden Displays zerstört wird. Auch beim Klang müssen Nutzer Abstriche machen – integrierte Stereolautsprecher wie bei anderen Premium-Geräten sind nicht vorhanden.

Der Akku mit 5.260 Milliamperestunden (mAh) und die Schnellladefunktion mit 30 Watt Ladeleistung schindet Eindruck. Kabelloses Aufladen wird jedoch nicht unterstützt. Als Prozessor ist ein Snapdragon 730G verbaut. Er gehört leistungsmäßig in die obere MIttelklasse – teure Top-Smartphones bieten hier mehr. Mit sechs Gigabyte Arbeitsspeicher (6 GB RAM) und 128 GB internem Speicher ist das Xiaomi Mi Note 10 üppig ausgestattet, aber nicht Spitzenklasse.

Eine größere Version mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher soll später nachgereicht werden unter dem Namen Xiaomi Mi Note 10 Pro. Es kostet 649 Euro. Sowohl das Mi Note 10 als auch das Mi Note 10 Pro können ab dem 11. November vorbestellt werden. In Deutschland werden sie auch bei Amazon, O2, Telekom, MediaMarkt und Saturn erhältlich sein.

Erwähnenswert ist außerdem der Fingerabdrucksensor, der im Display integriert ist und bei der Aktivierung mit coolen Farbeffekten reagiert. Beim Betriebssystem setzt Xiaomi auf seine eigene Nutzungsoberfläche MIUI 11, die auf Android basiert. Dabei fällt auf, dass Xiaomi Menüs und Apps anders anordnet als man es von Android gewohnt ist. Es soll wohl übersichtlicher aussehen, kann aber verwirrend sein.

Flankiert wird das Xiaomi Mi Note 10 von einem Mittelklasse-Modell, dem Redmi Note 8T. Es verfügt über eine Vierfachkamera mit 48 MP und einem 6,3 Zoll LCD-Display. Ein Ultraweitwinkel und eine Makrolinse sind auch hier dabei. Eine Besonderheit bildet die Panorama-Selfie-Funktion, durch die mehr Personen ins Bild passen. Dafür fällt der Akku mit 4.000 mAh schmaler aus. Als Prozessor ist ein Snapdragon 665 verbaut.

Das Gerät mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher kostet gerade einmal 199 Euro. Ungewöhnlich für die Preisklasse: Die NFC-Technologie für bargeldloses Bezahlen wird unterstützt. Außerdem bietet das Redmi 8T Slots für eine zweite SIM-Karte und eine microSD-Karte für mehr Speicher. In Deutschland kommt es am 15. November in den Handel.

Xiaomi gewinnt Marktanteile

Xiaomi wurde vor gerade einmal neun Jahren gegründet. Genau wie Huawei ist es dem Konzern aus China gelungen, sich weltweit als ernst zu nehmende Smartphone-Marke zu etablieren. Der Abstand zu den Top-Herstellern ist zwar immer noch groß. Doch die Marke gewinnt stetig neue Fans hinzu, auch in Deutschland.

Noch erfolgreicher ist Xiaomi hierzulande aber mit seinen Wearables und Smart-Home-Produkten. Die ausgesprochen günstigen Fitnesstracker etwa findet man in fast jedem Elektronikmarkt an prominenter Stelle. Unklar ist, wie der Hersteller mit seiner radikalen Preisstrategie Geld verdienen will.

Datenblatt Xiaomi Mi Note 10



Kamera Penta-Cam mit 108 MP+12MP+5 MP+20 MP+2 MP, Ultraweitwinkel und Makrosensor, 32 MP Selfie-Kamera
Display 6,47 Zoll AMOLED, 3D curved
Maße 157,8 x 74,2 x 9,67 mm, 208 Gramm
Farben Midnight Black, Glacier White, Aurora Green
Prozessor Snapdragon 730G, Octa-Core mit bis zu 2,2 GHz
Speicher 6 GB RAM / 128 GB oder 8 GB RAM / 256 GB
Akku 5.260 mAh, 30 Watt Schnellladen
Anschlüsse USB-C, 3,5mm Klinke
Sonstiges In-Display-Fingerabdruckscanner
Betriebssystem MIUI 11
Preis 549 € / 649 €

Datenblatt Xiaomi Redmi Note 8T



Kamera Vierfachkamera mit 48 MP+8 MP+2 MP+2 MP, inklusive Ultraweitwinkel und Makrolinse
13 MP Selfie-Kamera
Display 6,3 Zoll LCD, FHD+
Prozessor Snapdragon 665, Octa-Core mit bis zu 2 GHz
Speicher 3 GB RAM + 32 GB / 4 GB RAM + 64 GB / 4 GB RAM + 128 GB
Farben Moonshadow Grey, Starscape Blue, Moonlight White
Anschlüsse USB-C, 3,5mm Klinke
Slots Dual-SIM und microSD (bis zu 256 GB)
Akku 4.000 mAh, 18 Watt Schnellladen
Sonstiges Fingerabdrucksensor auf der Rückseite, NFC
Preis 199 €

t-online.de hat auf Einladung von Xiaomi an dem Event teilgenommen. Die Kosten für die Reise hat Xiaomi übernommen. Unsere Berichterstattung bleibt davon unbeeinflusst.

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