Weltneuheit Neues Nokia-Smartphone trägt fünf Kameralinsen auf der Rückseite
Kameras mit zwei oder drei Objektiven zählen in der Smartphone-Branche bereits zum Standard. Auf dem Mobile World Congress überraschte die Marke Nokia jetzt mit einer Weltneuheit: Einer Fünfach-Kamera.
Ein Top-Modell von Telefonen unter dem Markennamen Nokia bekommt eine ungewöhnliche Kamera mit einer Technologie, die neue Maßstäbe in der Smartphone-Fotografie setzen soll. Das Nokia 9 PureView hat fünf Kameras auf der Rückseite, die gleichzeitig Aufnahmen machen, die dann zu einem Foto mit hoher Auflösung zusammengefügt werden. Das Ergebnis sollen Bilder mit vielen Details sein, bei denen man zudem den Fokus nachträglich verändern kann.
Der Anbieter HMD Global, der Handys unter dem traditionsreichen Markennamen Nokia produziert, integrierte dafür die Technologie des US-Start-ups Light – als erster in einem Telefon. Das Modell macht Fotos auch im von professionellen Fotografen genutzten Format RAW, das eine weitreichende Nachbearbeitung ermöglicht.
Nokia punktet mit günstigen Preisen
Light selbst verkaufte bisher die Foto-Kamera L16, die Fotos aus zehn gleichzeitigen Aufnahmen zusammenrechnet. Die Firma entwickelte dafür unter anderem einen Spezial-Chip, der auch im Nokia 9 PureView eingebaut ist. An der Integration hätten die Unternehmen gemeinsam gearbeitet, sagte HMD-Chef Florian Seiche am Sonntag auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Das Flaggschiff-Modell soll für 699 Dollar verkauft werden.
Ansonsten konzentriert sich HMD weiterhin auf Telefone mit niedrigeren Preisen. So wurden in Barcelona die Modelle Nokia 1 Plus für 99 Dollar sowie 3.2 und 4.2 zu Preisen zwischen 139 und 199 Dollar vorgestellt.
HMD will die Stärke des Namens Nokia auch im Geschäft mit einfachen Handys, die keine Smartphones sind, ausspielen und sieht sich in diesem Geschäft als Marktführer. In Barcelona wurde das Modell Nokia 210 für 35 Dollar vorgestellt, bei dem man unter anderem einen ganzen Tag mit einer Akku-Ladung telefonieren können soll. Pro Jahr würden immer noch 400 Millionen Einfach-Handys verkauft, betonte HMD-Chef Seiche. Eine Hoffnung ist auch, dass diese Nutzer der Marke die Treue halten, wenn sie sich ihr erstes Smartphone kaufen.
Nokia-Handys wieder beliebter?
Im vergangenen Jahr habe sich die Zahl von Nutzern der Marke Nokia verdreifacht, sagte Seiche, ohne genauere Angaben zu machen. In diversen europäischen Märkten wie unter anderem auch Deutschland und Großbritannien sei Nokia in die Top 5 zurückgekehrt.
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Der finnische Konzern Nokia, der lange Handy-Weltmarktführer war, hatte seine Telefon-Sparte seinerzeit an Microsoft verkauft und sich auf das Geschäft mit Ausrüstung für Telekommunikations-Netze konzentriert. Microsoft war damit nicht sonderlich erfolgreich und stieg aus dem Markt aus. Die Markenrechte kehrten an Nokia zurück und wurden an HMD Global weitergereicht.
- Nachrichtenagentur dpa