Für mehr als 1,3 Millionen Dollar Künstler versteigert gefährlichsten Laptop der Welt
Am Montag ist die Versteigerung des gefährlichsten Laptops der Welt zu Ende gegangen: Das Gerät ist mit verschiedener Schadsoftware infiziert, die fast 100 Milliarden Dollar Schaden verursacht hat. Es handelt sich um ein Kunstprojekt.
"The Persistence of Chaos". Zu Deutsch: "Die Beständigkeit des Chaos". So lautet der Name eines Laptops, der am Montag über das Internet für mehr als einer Millionen US-Dollar versteigert wurde. Das Besondere an dem Gerät: Es soll sich um den gefährlichsten Laptop der Welt handeln. Das berichtet "Gamestar".
Das Gerät ist laut den Verkäufern mit den sechs gefährlichsten Schadprogrammen der Welt infiziert. Die Schadprogramme sollen zusammen etwa 95 Milliarden Dollar Schaden verursacht haben. Folgende Malware ist auf dem Rechner installiert:
- "ILOVEYOU": Ein Computerwurm, der am 4. Mai 2000 per Mail oder Filesharing verbreitet wurde. Die Schadsoftware verursachte Schaden von mehr als 10 Milliarden Dollar weltweit.
- "MyDoom": Ein Computerwurm, der am 26. Januar 2004 erstmals gesichtet wurde. Er wurde über Spam-Nachrichten übertragen und verursachte Schaden im Wert von etwa 38 Milliarden Dollar.
- "SoBig": Die Schadsoftware verbreitete sich über E-Mail und infizierte Hunderttausende Rechner. Als verursachter Schaden wird weltweit 37 Milliarden Dollar genannt.
- "WannaCry": Die Schadsoftware verbreitete sich im Mai 2017 und attackierte mehr als 200.000 Computer in 150 Ländern. Die Schadsoftware verlangte von Nutzern Lösegeld in Form von Bitcoin.
- "DarkTequila": Von dieser Malware sind vor allem Nutzer aus Lateinamerika betroffen. Sie greift vor allem Bankinformationen und Unternehmensdaten ab.
- "BlackEnergy": Die Schadsoftware aus Russland soll unter anderem für einen Angriff auf ukrainische Regierungseinrichtungen angewendet worden sein. Sie soll 2015 einen massiven Stromausfall im Land verursacht haben.
Kunstprojekt steckt dahinter
Hinter der Versteigerung stecken der chinesische Künstler Guo O Dongund und das Sicherheitsunternehmen Deep Instinct. Guo O Dongund bezeichnet sich selbst als Performance-Künstler, dessen Arbeit moderne, extreme Onlinekultur kritisiere.
Bei dem Laptop handelt es sich um ein Samsung-Gerät mit Windows XP Service Pack 3. Der Laptop ist vom Internet abgeschirmt, um keinen Schaden zu verursachen. Nach Verkauf sollen auch alle Internetfähigkeiten des Geräts abgeschaltet werden.
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Noch am 20. Mai belief sich das Höchstgebot auf 700.000 Dollar. Jeder konnte sich über eine Webseite bis zum 27. Mai um 18 Uhr an der Auktion beteiligen. Ein Countdown zeigte die noch verbleibende Zeit an. Am Ende wurde das virenverseuchte Gerät für 1,345 Dollar verkauft. Welcher Bieter den Zuschlag erhielt, ist unklar.