Browser und Suchmaschine einstellen Android macht bald Werbung für Google-Alternativen

Google will Android-Nutzer in Europa künftig fragen, welche Suchmaschine und welchen Browser sie bevorzugen. Damit setzt der US-Konzern Forderungen der EU-Wettbewerbshüter um.
Der US-Technologiekonzern Google informiert Nutzer seines mobilen Betriebssystems Android in Europa künftig über konkrete Alternativen zum eigenen Browser und der eigenen Suchmaschine. Wer den Play Store öffnet, bekommt nach einem Update künftig zwei Bildschirme angezeigt, die neben den bereits installierten Anwendungen jeweils Alternativen zum Chrome-Browser und zur Google-Suchmaschine auflisten, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einem Blog mit.
Insgesamt sollen jeweils fünf Optionen geboten werden. Die oberen Listenplätze werden dabei von den bereits vorinstallierten Apps eingenommen, gefolgt von einer Auswahl an beliebten Alternativen, die in zufälliger Reihenfolge angezeigt werden sollen. Diese Liste kann von Land zu Land anders aussehen. So gibt es beispielsweise länderspezifische Suchmaschinen und Spezial-Browser wie den t-online.de-Browser. Beim Installieren würden die Nutzerinnen und Nutzer dann gefragt, ob sie die Programme als Standard-Anwendungen einstellen wollen.
Zwar war es bisher auch schon möglich, alternative Browser und Suchmaschinen zu installieren und als Standard-Anwendung festzulegen. Doch nur wenige Nutzer und Smartphone-Hersteller machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Durch die neuen Dialogfenster soll sich das ändern, da Nutzer direkt mit den Alternativen zu den Google-eigenen Apps konfrontiert werden.
Die Änderungen betreffen alle in der EU genutzten Android-Geräte und sollen in den kommenden Wochen mit einem Update wirksam werden. Google begegnet damit augenscheinlich Wettbewerbsbedenken der EU, um weitere Strafen zu vermeiden.
Die EU-Kommission hatte im Juli vergangenen Jahres eine Rekordbuße von 4,34 Milliarden Euro gegen Google verhängt und dem Unternehmen "illegale Praktiken" bei seinem Betriebssystem Android vorgeworfen. Ziel sei es gewesen, die eigene marktbeherrschende Stellung zu festigen. Google legte Einspruch gegen die Entscheidung ein.
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Die EU hatte dem Konzern insbesondere zur Last gelegt, große Hersteller von Smartphones und Tablets zur Vorinstallation der eigenen Angebote zu zwingen und so Konkurrenten auszuschließen.
- Nachrichtenagentur AFP
- Blogpost von Google