Platzhirsche und Alternativen Firefox, Chrome, Safari – Webbrowser im Vergleich
Browser wie Chrome und Firefox sind unter Nutzern sehr beliebt. Doch auch unbekanntere Alternativen haben ihre Vorteile. Ein Überblick.
Browser haben sich im Laufe der Jahre zu Allround-Werkzeugen entwickelt. Mit kleinen, integrierten Erweiterungen (Add-ons) können sie zu Alleskönnern ausgebaut werden. Es gibt etwa Werbeblocker, Add-ons zum Schutz der Privatsphäre, Screenshot-Tools, zahlreiche Messenger und Organizer.
Immer mehr Programme erscheinen als Web-Version oder Browser-Erweiterung. Zum Beispiel lässt sich das Office-Paket von Microsoft komplett über Browser nutzen. Auch der Software-Riese Adobe bietet Web-Apps seiner Grafik-, Video- und Musik-Programme an.
In Kombination mit den Cloud-Speichern der Anbieter entstehen komplette Arbeitsumgebungen online, die nur einen Browser zum Zugriff benötigen. Web-Browser werden so immer mehr zum Mittelpunkt des digitalen Arbeitsplatzes. Selbst die Kommunikation kann rein über sie erfolgen mit E-Mail-Diensten, Video-Chats, VoIP-Telefonie oder Web-Apps von Messengern wie WhatsApp.
Tracker überwachen Nutzer auf Schritt und Tritt
Dass der Browser in den Arbeits- und Lebensmittelpunkt der Menschen rückt, ist der Werbeindustrie und Datensammlern nicht entgangen. Über Cookies und Webtracker werten sie unser Surf-Verhalten aus und nutzen diese Daten für maßgeschneiderte Werbung. Die Algorithmen dahinter werden immer ausgefeilter, um exakt die Interessen, Kaufkraft und weitere Details der Nutzer herauszufinden.
Matteo Cagnazzo vom Institut für Internet-Sicherheit rät deshalb dazu, sich gegen allzu viel Spionage abzusichern: "Mit Erweiterungen wie Ad-Blockern lässt sich nicht nur nervige Werbung eindämmen, auch Web-Tracker werden im besten Fall blockiert und können das Surf-Verhalten nicht weitergeben." Cagnazzo rät außerdem dazu, Cookies nicht zuzulassen und auch Passwörter nicht durch den Browser speichern zu lassen.
Ein Überblick über Platzhirsche und Geheimtipps:
Der weltweit am meisten genutzte Browser ist Google Chrome. Herbert Braun vom Fachmagazin "c't" begründet die Vormachtstellung von Chrome mit seiner Geschwindigkeit, einem schlanken Design und zahlreichen sinnvollen Erweiterungsmöglichkeiten. Kritisiert wird Chrome immer wieder, weil Datenschützer in ihm einen der vielen Arme der Datenkrake Google sehen. Wer Lust auf Chrome hat, aber Google nicht traut, kann Chromium ausprobieren. Chromium und Chrome basieren auf demselben, frei zugänglichen Code, sind also in vielen Punkten identisch. Chromium fehlen aber einige Features, die Chrome exklusiv hat.
Microsoft Edge ist der Nachfolger des Internet Explorers, der langsam in der Versenkung verschwindet. Braun: "Edge ist schlank, simpel und konzentriert sich auf das Nötigste. Ein guter Browser, dem aber das üppige Angebot an Erweiterungsmöglichkeiten fehlt, das die Konkurrenten bieten."
Mozilla Firefox ist bekannt für seine umfangreiche Add-on-Bibliothek. Der Lieblingsbrowser vieler Programmierer bietet eine reichhaltige Auswahl an Erweiterungen und erhält viele Add-ons zuerst.
Safari ist besonders Mac-Nutzern ein Begriff, ist es doch der Standard-Browser von Apple. Windows- oder Android-Nutzer können also nicht von seiner Geschwindigkeit profitieren. Für ihn spricht die Integration anderer Apple-Software, dafür kann es die Liste der Erweiterungen nicht mit Firefox aufnehmen.
Der traditionsreiche, aber wenig verbreitete Browser Opera fristet ein Nischendasein. Er galt lange als Innovationsmotor unter den Browsern. So hatte Opera als erster Browser einen Werbeblocker standardmäßig integriert. Heute basiert Opera auf Chromium, was den Vorteil bietet, dass auch Chrome-Erweiterungen im Opera-Browser funktionieren. Zudem überzeugt es mit einem integrierten VPN-Tool, wodurch surfen über öffentliche Hotspots sicherer wird.
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Vivaldi ist der jüngste Browser in der Liste und stammt direkt von Opera ab. Als dort die Entwicklung auf Chromium als Basis umschwenkte, gab es einen Streit im Team, der zur Abspaltung eines neuen Browsers führte. Vivaldi will das Fortsetzen, wofür Opera früher stand: Innovation und maximale Anpassung durch den Nutzer.
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- Nachrichtenagentur dpa/tmn