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Google Stadia: Videospiele nutzen ohne High-End-Hardware


Googles Streamingdienst für Games
Mit "Stadia" lassen sich Games per YouTube starten

Von dpa
Aktualisiert am 21.03.2019Lesedauer: 3 Min.
Google-Gaming: Mit dem neuen Angebot will Google u.a. mit Spielekonsoleanbietern konkurrieren.Vergrößern des Bildes
Google-Gaming: Mit dem neuen Angebot will Google u.a. mit Spielekonsoleanbietern konkurrieren. (Quelle: Google via AP/ap-bilder)
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Auf der Games Developer Conference kündigte Google einen eigenen Streamingdienst für Videospiele an. Mit "Stadia" sollen Nutzer Games ohne eigene High-End-Hardware zocken können.

Google will mit einem Streamingdienst für Videospiele ins Games-Geschäft einsteigen. Die Idee ist, dass die Spiele eigentlich auf Googles Servern im Netz laufen – und auf die Geräte der Nutzer über eine schnelle Internetverbindung übertragen werden. Mit dem Angebot konkurriert Google mit Anbietern von Spielekonsolen und hochgerüsteten Gaming-PCs. Die Plattform mit dem Namen Stadia soll im laufenden Jahr an den Start gehen.

Keine Konsole zum Spielen benötigt

Entwicklern bietet das Unternehmen eine Reihe von Werkzeugen auf der Plattform an, über die künftig auch Spiele vertrieben werden sollen. Eine Konsole braucht es zum Spielen damit nicht mehr. Eine ganz ähnliche Vision hatte erst kürzlich auch Xbox-Entwickler Microsoft vorgestellt.

Unter dem Namen Game Stack will der Konzern Spiele-Entwicklern ebenfalls eine Plattform als komplettes Ökosystem bieten. Aber auch der Spiele-Publisher Electronic Arts arbeitet mit seinem Project Atlas an einer ähnlichen Lösung. Und Sony bietet bereits seit einiger Zeit Streaming für ältere Spiele auf seiner Playstation an.

Die Cloud sei die neue Plattformdynamik in der Games-Branche und werde die künftige Wettbewerbslandschaft prägen, schätzte Piers Harding-Rolls von dem Marktforschungsunternehmen IHS. Google sei dabei im wesentlichen gut positioniert, um eine große Zahl von Nutzern anzusprechen, etwa über seine Plattformen YouTube, Google Play oder Daydream VR. Die Plattform soll auf PCs über den Chrome-Webbrowser, auf Tablets und Smartphones mit Google-Betriebssystem Android sowie auf Fernsehern nutzbar sein.

Google hat eine entscheidende Schwäche

"Google hat jedoch eine entscheidende Schwäche", kommentierte Hardings-Rolls. Das Unternehmen verfüge über keine eigenen und exklusiven Inhalte. Mit "Stadia Games and Entertainment" sei zwar das erste eigene Entwickler-Studio geplant, doch exklusive Spiele von Drittanbietern fehlten bislang, um sich im harten Wettbewerb zu behaupten.

Eine enge Partnerschaft hat Google in seinem "Project Streaming" allerdings schon mit Ubisoft geschlossen. Erstes Ergebnis: Der Spiele-Hit "Assassin's Creed: Odyssey" des kanadischen Entwicklerhauses ließ sich exemplarisch testweise über die Cloud spielen. "Dies ist erst der Anfang", sagte Ubisoft-Chef Yves Guillemot. Das Unternehmen freue sich über die weitere enge Zusammenarbeit. Das Streaming von Spielen werde Milliarden neue Möglichkeiten bieten, künftig Videospiele zu spielen".

Spiele in hoher 4K-Auflösung

Über Stadia will Google eine Auswahl von Spielen zunächst in hoher 4K-Auflösung zur Verfügung stellen. Erforderlich für die Internet-Verbindung ist dafür allerdings eine Bandbreite von rund 30 Megabit pro Sekunde, wie Stadia-Chef Phil Harrison erklärt. Andernfalls wird die Auflösung im Hintergrund automatisch heruntergerechnet. Zur Steuerung am PC lässt sich jeder USB-Controller nutzen, am TV-Gerät ist über Chromecast allerdings ein spezieller Controller aus Googles eigener Entwicklung erforderlich, den das Unternehmen ebenfalls am Dienstag vorstellte.

Das Gerät sieht aus wie bisherige Controller für Konsolen oder Spiele-PCs, hat aber zwei zusätzliche Knöpfe. Mit dem einen kann man den Sprachassistenten Google Assistant auslösen, der unter anderem Tipps zum Spielgeschehen geben soll. Mit dem anderem Knopf kann der Spielverlauf in Echtzeit auf Googles Videoplattform YouTube übertragen werden.

Neue Konkurrenz für Sony, Microsoft und Nintendo

Der Markt für Spielekonsolen wird seit Jahren vor allem von Sony, Microsoft und Nintendo dominiert – auch neue technologische Entwicklungen haben dem stabilen Markt wenig anhaben können. Das könnte sich nun mit dem Weg in die Cloud ändern, meinte Harding-Rolls. Andere Anbieter könnten in das Spiele-Business eintreten.


Der Google-Einstieg ins Spielegeschäft ist auch ein Gewinn für den Chipkonzern AMD – er soll die Grafik-Hardware für die spezialisierten Server in der Google-Cloud liefern. Die AMD-Aktie schloss nach dieser Ankündigung den US-Handel mit einem Plus von fast zwölf Prozent ab. Die Aktien von Sony und Nintendo fielen dagegen in Japan am Mittwoch um jeweils mehr als drei Prozent.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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