Games neben Schiller und Co Deutsches Literaturarchiv sammelt jetzt Computerspiele

Das Deutsche Literaturarchiv will in Zukunft auch Computerspiele in ihre Sammlung aufnehmen. Doch die Games müssen dafür eine bestimmte Voraussetzung erfüllen.
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach sammelt künftig auch Computerspiele. "Es handelt sich um die nächste mediale Stufe von Literatur", sagte die neue Direktorin des Archivs, Sandra Richter, der "Augsburger Allgemeinen". "Früher gab es Dramen auf der Bühne, dann kam der Film, jetzt gibt es Computerspiele – das sind Wandlungsformen von Erzählungen."
Das Literaturarchiv werde zwar nicht jedes Computerspiel verwahren, "wohl aber die, die in hohem Maße Erzählstrukturen enthalten", erklärte Richter, die vor zwei Wochen in ihr Amt eingeführt wurde. Auch früher habe man nicht nur gelesen, sondern auch gespielt: "Goethe beispielsweise hat das Gänsespiel gespielt und darüber gedichtet. Heute erfüllen Computerspiele ähnliche Funktionen." Das Gänsespiel war ein in Europa weit verbreitetes Brettspiel.
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Im 1955 gegründeten Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar werden literarische und philosophische Werke verwahrt, die seit 1750 erschienen sind. In rund 44.000 Kästen ruhen mehr als Tausend Nachlässe, Sammlungen von Schriftstellern oder Übersetzern, dazu Archive von Verlagen und Redaktionen. Die Bibliothek ist nach offiziellen Angaben die größte Spezialsammlung zur neueren deutschen Literatur – mit rund einer Million Bänden.
- Nachrichtenagentur dpa