Anhörung in den USA Diese schrägen Fragen musste der Google-Chef beantworten
Google-Chef Sundar Pichai musste stundenlang vor dem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses aussagen. Dabei zeigten einige Fragesteller große Wissenslücken. Im Netz und im Publikum sorgte das für Belustigung.
Es kommt eher selten vor, dass sich der Chef einer der weltweit größten Firmen so merkwürdige Fragen beantworten muss. Sundar Pichai musste dreieinhalb Stunden in Washington den Abgeordneten Rede und Antwort stehen, unter anderem zu den Plänen, die Google in China verfolgt. Dabei stellten viele Abgeordnete schräge Fragen, die geringe Fachkenntnisse vermuten lassen.
Warum erscheinen Trump-Fotos, wenn man nach "Idiot" sucht?
Die demokratische Abgeordnete Zoe Lofgren fragte, warum Google bei einer Suche nach dem Begriff "Idiot" zuerst Bilder von US-Präsident Donald Trump anzeige. Pichai erklärte darauf geduldig, wie die Suche funktioniert. Lofgren fragte dann noch scherzhaft nach, ob bei Google "ein kleiner Mann hinter einem Vorhang sitze, der die Suchergebnisse auswähle". Pichai verneinte das.
Was hat Google eigentlich mit dem iPhone zu tun?
Eine persönliche Frage wollte der republikanische Abgeordnete Steve King loswerden: Vor einigen Wochen sei seine siebenjährige Enkelin mit einem Kinderspiel auf ihrem iPhone beschäftigt gewesen, als plötzlich ein Bild von King verbunden mit einer negativen Nachricht über ihn eingeblendet wurde. Wie könne denn so etwas sein, wollte der Konservative wissen. Der Google-Chef zögerte kurz, dann erklärte er, dass das iPhone von einem anderen Unternehmen hergestellt werde: Apple.
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Warum kann ich meinen Wikipedia-Eintrag nicht ändern?
Den Höhepunkt erreichten die Fragestunden, als der Republikaner Louie Gohmert an der Reihe war. Dieser war wütend wegen der neben den eigentlichen Suchergebnissen angezeigten Informationen. Und zwar die über seine Person. Er wisse, dass diese aus der Wikipedia gespeist werden, erklärte der Fragesteller. Seine Mitarbeiter würden seinen Wikipedia-Eintrag immer wieder faktisch korrigieren, aber die Moderatoren würden all dies gleich wieder entfernen.
Indirekt gab Gohmert damit zu, dass er bereits mehrfach gegen Wikipedias Richtlinien verstoßen hat. Diese verbieten, Änderungen an Einträgen vorzunehmen oder vornehmen zu lassen, die einen selbst betreffen. Abgesehen davon ist der Google-Chef nicht wirklich der richtige Ansprechpartner für Fragen an Wikipedia. Google blendet die Einträge nur ein, ist für die Inhalte aber nicht verantwortlich.
- Mit Material der dpa
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