Wegen Passwort-Panne Knuddels.de muss erste Datenschutz-Strafe zahlen
Wegen einer Passwort-Panne verhängen Datenschützer gegen das soziale Netzwerk "Knuddels.de" ein Bußgeld von 20.000 Euro. Es ist die erste Geldstrafe im Sinne der neuen europäischen Datenschutzverordnung.
Das soziale Netzwerk Knuddels.de muss ein Bußgeld in Höhe von 20.000 Euro zahlen, weil Passwörter von Nutzern unverschlüsselt gespeichert worden sind. Damit habe das Unternehmen aus Karlsruhe gegen die Pflicht verstoßen, die Sicherheit von personenbezogenen Daten zu gewährleisten, teilte der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Stefan Brink in Stuttgart mit.
Es handelt sich hierbei um das erste Bußgeld nach Eintreten der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Brink hielt dem Unternehmen zugute, dass es sich nach einem Hackerangriff an die Datenschutzbehörde wandte und die Nutzer sofort und umfangreich über den Angriff informierte.
Vorbildliche Zusammenarbeit
Nach einem Hackerangriff waren nach Darstellung des Unternehmens vom September im Internet rund 808.000 E-Mail-Adressen sowie 1.872 000 Pseudonyme und Passwörter veröffentlicht worden.
Brink sagte, das Unternehmen habe in vorbildlicher Weise mit seiner Behörde zusammengearbeitet und die IT-Sicherheit erheblich verbessert. "Wer aus Schaden lernt und transparent an der Verbesserung des Datenschutzes mitwirkt, kann auch als Unternehmen aus einem Hackerangriff gestärkt hervorgehen.
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Über zwei Millionen Nutzer
Der Geschäftsführer der Knuddels GmbH & Co. KG, Holger Kujath, sagte: "Der Hackerangriff war eine echte Belastungsprobe für Knuddels." Es sei sofort klar gewesen, dass das Vertrauen der Nutzer nur mit einer transparenten Kommunikation und einer sofort spürbaren Verbesserung der IT-Sicherung zurückzugewinnen sei. "Knuddels ist nun sicherer denn je."
Knuddels hat nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen registrierte Mitglieder. Seit dem Mai gelten neue europäische Datenschutzregeln, die in der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) festgelegt wurden. Sie sehen bei Verstößen Bußgelder von bis zu 20 Millionen Euro oder - im Falle eines Unternehmens - ein Bußgeld von bis zu vier Prozent des weltweit erzielten Jahresumsatzes vor.
- Nachrichtenagentur dpa