Herd kennt Haushalt TÜV warnt vor Datensammelwut smarter Haushaltsgeräte
Ein smarter Herd bietet Rezepte an, teils kann man die benötigten Lebensmittel direkt bestellen, und am Ende bewertet man noch das Rezept in einer Plattform: Diese Vernetzung ist praktisch. Aber darüber gibt man unter Umständen sensible Daten über sich preis.
Vernetzte Haushaltsgeräte stellen unter Umständen ein Sicherheitsproblem dar. Daher sollten Nutzer etwa vor dem Kauf einer smarten Küchenmaschine, die sich per App oder Tablet steuern lässt und mit anderen Geräten kommuniziert, in den Richtlinien der Hersteller nachlesen, wie diese mit Daten umgehen. Dazu rät der Tüv Rheinland. Das gilt auch vor dem Download einer Steuerungs-App.
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So kann es sein, dass die Hersteller Informationen über die Besitzer der Geräte, ihre Nutzungsgewohnheiten und damit ihren Alltag sammeln. Diese Daten sind wertvoll für gezielte Werbung, aber auch in der Produktentwicklung der Unternehmen gefragt.
Daher sollten Kunden in den Datenschutzrichtlinien überprüfen, ob die Hersteller die Informationen nur für interne Zwecke verwenden oder an eine externe Gesellschaft weitergeben. Ist die Formulierung unklar, sollten Kunden nachfragen, statt vorschnell Datenschutz- oder Nutzungsbedingungen zu akzeptieren, rät Uwe Wienand, Tüv-Experte für smarte Haushaltsgeräte. Viele Texte seien geschönt formuliert, um wichtige Informationen darin zu verstecken.
Manche Systeme sind unkritisch
Unterscheiden muss man zwei Arten der vernetzten Hausgeräte: Systeme, die als geschlossen oder proprietär bezeichnet werden, funktionieren nur mit den Geräten eines Herstellers und werden über Funk und eigene Apps gesteuert. Sie gelten laut dem Tüv-Experten Wienand als "eher unkritisch".
Sind die Systeme offen, können Geräte verschiedener Hersteller darüber arbeiten und sich verbinden. Sie werden über einen Sprachsteuerungsassistenten oder eine Cloudlösung gesteuert. Hier besteht die Gefahr, dass Nutzerdaten gesammelt und weitergegeben werden.
Als ein Beispiel dafür nennt der Tüv Koch-Assistenten, wie man sie etwa in vernetzten Küchenmaschinen oder Herden findet: Köche rufen darüber Rezepte ab, bestellen vielleicht sogar die passenden Zutaten online und bewerten das Gerücht in einer Plattform. Daraus könnte der Hersteller etwa ablesen, wie viele Personen welchen Alters und Geschlechts im Haushalt leben und wo sich dieser befindet.
- dpa-tmn