"Instant Payment" Sparkassen führen Überweisungen in Echtzeit ein
Nach schleppendem Auftakt im Herbst bekommt das Thema schnelle Überweisungen in Deutschland Umdrehungen. Vom 10. Juli an können die rund 50 Millionen Kunden der bundesweit 385 Sparkassen Echtzeitzahlungen – sogenannte Instant Payments – nutzen.
"Die Sparkassen-Finanzgruppe ist die erste Institutsgruppe in Deutschland, die Echtzeit-Überweisungen anbietet", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Kunden können damit Geld in Sekundenschnelle überweisen – ganz einfach und sicher."
Bislang ist es in der Bankenbranche üblich, Überweisungen zu sammeln und dann stapelweise abzuarbeiten. Seit November sind in Europa Überweisungen von Konto zu Konto binnen Sekunden technisch möglich. zunächst bot aber nur die HypoVereinsbank (HVB) solche Echtzeitüberweisungen an.
Mit dem Service bieten die Banken eine verspätete Alternative zum Online-Bezahldienst PayPal an. Die flächendeckende Einführung in Deutschland wurde aber immer wieder verschoben. Es wird erwartet, dass in der zweiten Jahreshälfte weitere Banken ihren Kunden den schnellen Geldtransfer ermöglichen werden.
Auch mobiles Bezahlen ist auf dem Vormarsch
Zuletzt war auch Bewegung in das Angebot für mobiles Bezahlen gekommen. Seit vergangener Woche ist die App "Google Pay" in Deutschland verfügbar, die es zum Beispiel den Kunden der Commerzbank ermöglicht, mit dem Smartphone zu bezahlen. Der Sparkassenverband hat angekündigt, Ende Juli ein ähnliches Produkt auf den Markt zu bringen. Die dazu gehörige App "mobiles Bezahlen" ist bereits im Google Play Store verfügbar. Die Funktionen werden aber für die meisten Sparkassen-Kunden frühestens zum 30. Juli freigeschaltet.
Mehrere Filialen der Sparkassen aus dem ganzen Bundesgebiet haben bereits ihre Teilnahme bestätigt. Die Kunden müssen in der App ihre Kontodaten hinterlegen. Durch die Eingabe der Bankleitzahl in der App findet der Nutzer heraus, ob seine Bank das System unterstützt.
Voraussetzung für das mobile Bezahlen ist, dass der Kunde bereits das Online-Banking der Sparkasse nutzt und einen entsprechenden Online-Banking-Vertrag hat. Die App selbst ist kostenlos. Allerdings können nach Informationen des Blogs "MobiFlip" monatliche Zusatzgebühren für die Nutzung der mobile payment-Funktion anfallen.
Die Smartphone-Bezahlmethode basiert auf derselben Technologie, die auch von vielen gängigen Kredit- und EC-Karten unterstützt wird. Dabei wird die Karte, beziehungsweise das Smartphone, einfach gegen einen Kassenterminal gehalten. Die Daten werden kontaktlos per NFC-Funktechnologie übertragen und der Betrag wird wie gewohnt vom Konto abgebucht.