Künstliche Intelligenz Siri-Nachfolgerin "Viv" programmiert sich selbst

Die Erfinder von Apples Sprachassistenten Siri arbeiten an einer neuen künstlichen Intelligenz, die alle bisherigen Programme in den Schatten stellen soll. Siris Nachfolgerin hört auf den Namen "Viv" und soll nahezu jedes Anliegen verstehen, die ein Smartphone- oder Computer-Nutzer vorbringen könnte. Denn im Gegensatz zu Siri soll Viv ihre Fähigkeiten ohne Hilfe von Programmieren erweitern können.
Die drei Gründer der Firma Viv Labs, Dag Kittlaus, Adam Cheyer und Chris Brigham, hatten die Entwicklung von Siri maßgeblich vorangetrieben. Kittlaus und Cheyer hatten das Unternehmen mitgegründet, das Siri zunächst als eigenständige App entwickelte und später von Apple gekauft wurde. Brigham war einer der ersten Entwickler.
Siri gerät schnell an ihre Grenzen
"Siri ist nur das erste Kapitel einer sehr viel längeren und größeren Geschichte", sagte Dag Kittlaus dem US-Magazin "Wired". Der im Oktober 2011 mit dem iPhone 4s eingeführte Sprachassistent Siri versteht Befehle wie "den Wecker auf 6:30 Uhr stellen" oder kann die Antwort auf "wie viele Einwohner hat Hamburg?" geben.
Bei komplexeren Anfragen gerät Siri aber schnell an ihre Grenzen. Denn das Programm kann nur das, was ihm die Programmierer zuvor beibrachten. Dazu zählen auch Siris schnippische Antworten, die der künstlichen Intelligenz etwas mehr Persönlichkeit verleihen.
Viv schreibt ihren eigenen Programmcode
Laut den Entwicklern ist Viv dazu in der Lage, ihren Programmcode selbstständig zu erweitern und unterschiedliche Datenbanken ohne konkrete Vorgaben der Entwickler miteinander zu verknüpfen. Befehle wie "Buche mir einen Flug mit einem Sitzplatz, in den sogar Shaquielle O'Neal passen würde", seien für Viv kein Problem. Ebenso könne Viv etwa auf dem Weg zu einem Abendessen eine Flasche Wein empfehlen, die zu dem Gericht passt, und gleich dazusagen, wo in der Nähe es den Wein zu kaufen gibt.
Die Gründer stellen sich ein offenes System vor, an das unterschiedliche Firmen mit ihren Datenbanken andocken können. Wann das System auf den Markt kommt und in welcher Form genau, ist noch unklar. "Wired"-Autor Steven Levy sagte, bisher gebe es einen Prototypen. Viv Labs wolle nun Programmierer davon überzeugen, ihre Datenbanken an das System anzuschließen. Geld könnte Viv Labs damit verdienen, dass es bei vermittelten Geschäften wie einem Weinkauf oder einer Flugbuchung eine Provision bekommt.