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Neil Young arbeitet an Musik-Player für höchste Ansprüche


Highend-Hörgenuss
Musiker Neil Young arbeitet an Musik-Player für höchste Ansprüche

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 16.03.2014Lesedauer: 3 Min.
Neil Youngs Musik-Player hat eine ungewöhnliche keilartige Form, doch das mit Absicht.Vergrößern des Bildes
Neil Youngs Musik-Player hat eine ungewöhnliche keilartige Form, doch das mit Absicht. (Quelle: PonoMusic.com/Hersteller-bilder)
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Smartphones machen MP3-Player eigentlich überflüssig. Dennoch haben sich tausende Nutzer der Finanzierungs-Plattform Kickstarter auf ein mobiles Abspielgerät der Musiklegende Neil Young gestürzt. Dessen PonoPlayer verspricht eine Klangqualität, die Smartphones und MP3-Player kaum bieten können.

Bereits seit Jahren kritisiert Neil Young, dass Musik zur Nutzung auf MP3-Playern und Smartphones zu stark herunter gerechnet werde. Das spart zwar Speicherplatz, führt aber zu Qualitätsverlusten, die vor allem Musikliebhaber stören.

Nun beabsichtigt die Musiklegende mit dem PonoPlayer einen mobiles Abspielgerät zu entwickeln, auf dem die Songs nichts von der Klangqualität einer Originalaufnahme vermissen lassen. Für den Bau des PonoPlayers sollten bei Kickstarter mindestens 800.000 US-Dollar bis Mitte April zusammenkommen. Schon am 12. März waren es nach nur einem Tag rund 1,5 Millionen Dollar von mehr als 4500 Geldgebern.

Bessere Qualität bedeutet größere Dateien

Die Geräte der ersten Serie sollen im Oktober 2014 für 399 Dollar (knapp 290 Euro) auf den Markt kommen. Für die frühen Vögel auf Kickstarter sind es nur 300 Dollar. Zum Vergleich: Ein iPod Touch mit 64 Gigabyte Speicherplatz kostet bei Apple ebenfalls 399 Euro.

Youngs Firma PonoMusic setzt auf das digitale Format FLAC (free lossless audio codec), das Audiodateien im Gegensatz zum MP3-Format verlustfrei speichert. Das bedeutet bessere Qualität, aber auch größere Dateien.

PonoMusic verspricht Musik in der besten Qualität (192 kHz/24 Bit), was im Vergleich zu einer Standard-MP3-Datei bis zu 30 mal mehr Informationen pro Lied-Datei führen soll. Die Qualität hänge jedoch stark vom vorliegenden Musikmaterial ab, das die Plattenfirmen zur Verfügung stellen, schreibt PonoMusic auf der eigenen Kickstarter-Seite.

Prominente Unterstützung für den PonoPlayer

Der PonoPlayer hat eine Speicherkapazität von 128 Gigabyte. In der besten Qualität reicht das für bis zu 800 Songs. Die Entwickler versprechen, dass man als Nutzer einen Unterschied merken werde. Im Vorstellungsvideo äußern dies auch viele prominente Musiker, wie etwa Sting, Bruce Springsteen, Tom Petty, Elton John, Norah Jones, Jack Johnson, Foo Fighters oder Anthony Kiedis und Michael Balzary von den Red Hot Chili Peppers.

Der PonoPlayer soll nicht nur mobil mit (am besten guten) Kopfhörern verwendet werden können, sondern über einen eigenen Anschluss auch an Hifi-Anlagen oder im Auto nutzbar sein.

Kantige Form hat ihren Grund

Die keilartige Bauform dürfte viele davon abschrecken, den Ponoplayer in die Jackentasche zu stecken. Doch wollten die Entwickler keine minderwertigen Bauteile verwenden, um eine schmalere Form zu erreichen. Stattdessen setzen sie auf ein hochwertiges Innenleben, das die angepeilte Klangqualität gewährleisten soll – der Preis dafür ist ein größeres und sperrigeres Gehäuse als bei der Konkurrenz.

Plattenfirmen stehen hinter der Idee

Das Geschäft mit Musikplayern ist inzwischen in eine Nische abgedrängt worden – die Musik wird inzwischen meist in Smartphones gespeichert oder direkt aus dem Netz über Cloud-Dienste wie Spotify abgespielt. Zugleich gibt es aber eine Nachfrage des audiophilen Publikums nach Musik in hoher Qualität jenseits der CD.

Davon wollen Young und PonoMusic profitieren. Es gibt bereits diverse Download-Plattformen für Musik im FLAC-Format, der PonoMusic-Store soll eine weitere bieten. Die Alben sollen dort zwischen 15 und 25 Dollar kosten.

Sobald der PonoPlayer auf den Markt kommt, sollen die hochwertigen Songs in einem eigenen Shop angeboten werden. Einige große Musikvertriebe wie Sony Music und Warner Music haben ihre Unterstützung schon zugesagt. Die Firma will zudem an einem Streaming-Angebot für Musik in hoher Qualität arbeiten.

Kickstarter als Geldgeber-Plattform

Auf auf der Internetplattform Kickstarter kann jeder ein Projekt einstellen, ob Videospiel, Smartphone-Zubehör, innovative Kamera oder Computerequipment, Beschränkungen gibt es nur wenige. Die Nutzer können den Erfindern Geld zusichern, wenn sie vom Projekt überzeugt sind. Wird innerhalb eines bestimmten Zeitraums das Finanzierungsziel erreicht, das der Erfinder zuvor selbst festlegte, bekommt er das Geld. Die privaten Spender werden meist mit den fertigen Produkten zum Vorteilspreis oder anderen Prämien belohnt.

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