Tipps gegen Trickbetrüger "Schockanruf": Darum kommen sie nun häufiger vor
Mal ruft ein angeblicher Staatsanwalt an, mal ein falscher Arzt oder Polizist. Ihr Ziel: das Geld der Angerufenen. Dazu nutzen Kriminelle nun "Schockanrufe".
Bei "Schockanrufen" rechnen Betrüger skrupellos mit der Schockstarre erschütterter Opfer. Die Kriminellen – sogenannte Keiler – täuschen als angebliche Kinder, Enkel, vermeintliche Polizeibeamte oder Rechtsanwälte am Telefon eine Notlage oder gar die Lebensgefahr des Angehörigen vor und treiben ihre Opfer durch eine manipulative Gesprächsführung, den Aufbau eines Drohszenarios und durch Zeitdruck massiv in die Enge.
Da nun die neuen Telefonbücher herausgekommen sind, könnte die Zahl der Schockanrufe wieder steigen. Es ist daher wichtig, dass Sie sich vor dem kriminellen Vorgehen schützen.
Das können Sie tun
Um seltener auf sogenannte Schockanrufe hereinzufallen, sollten vor allem ältere Menschen aus Sicht des Landeskriminalamts ihre Einträge im Telefonbuch prüfen und gegebenenfalls ändern. "Trickbetrüger nutzen die Einträge, um gezielt Opfer für Telefonbetrugsstraftaten auszuwählen", teilte das baden-württembergische LKA in Stuttgart mit. "Die Täter suchen in Telefonbüchern gezielt nach Einträgen mit 'alt klingenden' Vornamen". Das sei oft ein Hinweis darauf, dass die Einträge zu älteren Menschen gehörten.
Auch eine sehr kurze Telefonnummer könne ein Hinweis darauf sein, dass der Anschluss schon längere Zeit bestehe. "Betrüger rufen diese Nummern gezielt an", warnte das LKA.
Vornamen in Telefonbüchern könne man einfach und schnell abkürzen lassen. So könne aus einer "Herta Schmidt" ein "H. Schmidt"-Eintrag werden. "Oder lassen Sie den Vornamen ganz weg", rät das LKA. Auch die Anschrift müsse in einem Telefonbuch nicht unbedingt angegeben werden.
Nach Angaben des Innenministeriums ist die Hälfte aller Opfer von "Schockanrufen" zwischen 80 und 90 Jahre alt, knapp zwei Drittel der Geschädigten sind weiblich.
- Nachrichtenagentur dpa