Reise zum Gasriesen Wichtige Antenne an Jupiter-Sonde fährt nicht aus
Die Jupiter-Sonde Juice macht Probleme. Weil ein kleiner Stift klemme, könne sich ein wichtiges Instrument nicht öffnen, teilt die Esa mit.
Vor zwei Wochen ist die Sonde Juice auf ihre achtjährige Reise zum Jupiter gestartet, und schon gibt es ein erstes Problem, wie die europäische Raumfahrtagentur Esa mitteilt. Eine 16 Meter lange Radarantenne könne nicht wie geplant ausgefahren werden, heißt es.
Der Grund: Vermutlich verhindere ein winziger festsitzender Stift, dass sich die Antenne auf die geplante Größe entfalten könne. Derzeit sei sie rund ein Drittel ausgefahren, der Rest sei noch verstaut.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Um den Stift zu lösen, haben die Esa-Mitarbeiter ein paar Manöver geplant. Dazu gehöre ein Start des Triebwerks der Sonde, um das Gefährt durchzurütteln.
Auch eine Drehung der Sonde sei geplant, um den Stift der Sonne zuzuwenden. Dadurch könne sich dessen Material erwärmen und aus seiner Halterung rutschen.
Genügend Zeit zur Problemlösung
Zeitdruck besteht laut der Esa nicht. Für die geplante Inbetriebnahme der Radarantenne verblieben noch zwei Monate. "Genügend Zeit, um dem Problem auf den Grund zu gehen und die Arbeit an den restlichen leistungsstarken Instrumenten auf ihrem Weg zur Untersuchung des äußeren Sonnensystems fortzusetzen", heißt es.
Die Antenne gehört zu einem System, das mit seinen Instrumenten dichtes Eis durchdringen kann. Es wurde entwickelt, um die Oberflächen- und Untergrundstruktur von Jupiters Eismonden bis zu einer Tiefe von 9 Kilometern zu untersuchen.
Laut Esa ist es eines von zehn Instrumenten an Bord von Juice. Die Sonde soll die Entstehung bewohnbarer Welten um Gasriesen und die Geschichte unseres Sonnensystems untersuchen.
Juice soll die Jupitermonde erforschen
Die Sonde war am 14. April 2023 gestartet. Sie hob um 14.14 Uhr (MESZ) vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana ab.
"Juice" wird nach Angaben des Esa-Flugbetriebsdirektors Andrea Accomazzo in den kommenden Jahren rund sechs Milliarden Kilometer unterwegs sein, weil ihre Reise nicht gradlinig verläuft.
Bei der über eine Milliarde Euro teuren Mission wollen die Wissenschaftler nach der Ankunft im Jahr 2031 unter anderem einen Blick auf die Jupiter-Monde "Europa", "Kallisto" und "Ganymed" werfen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- esa.int: "Work continues to deploy Juice RIME antenna"