Nach Blockaden im Iran WhatsApp-Nutzer können jetzt Internetsperren umgehen

WhatsApp will in Ländern wie dem Iran trotz Sperren verfügbar bleiben. Dazu sollen die regionalen Blockaden mithilfe eines technischen Kniffs umgangen werden.
WhatsApp-Nutzer können den Messenger jetzt auch in Ländern verwenden, in denen die Anwendung blockiert ist. Das schreiben die Entwickler auf ihrem Blog. In der neuen Version der App würden Proxy-Server unterstützt, heißt es.
Anwender in Staaten wie dem Iran und Syrien haben bislang sogenannte Virtuelle Private Netzwerke (VPN) genutzt, um eine Internetzensur zu umgehen.
Sollten die Sperren anhalten, "hoffen wir, dass diese Lösung den Menschen überall dort hilft, wo es einen Bedarf an sicherer und zuverlässiger Kommunikation gibt", erklärte WhatsApp.
"Wir wünschen uns für das Jahr 2023, dass das Internet für niemanden gesperrt wird. Solche Sperrungen, wie wir sie seit Monaten im Iran sehen, verletzen Menschenrechte und verhindern, dass sich Menschen in dringenden Notfällen Hilfe suchen können."
Die Proxy-Option befinde sich im Menü "Einstellungen" in der aktuellen Version der App und sei für jeden leicht nutzbar, heißt es weiter.
Iran sperrte WhatsApp im Zuge der Proteste
Der Iran hatte den Zugang zu WhatsApp und dem Onlinenetzwerk Instagram nach dem Beginn der Proteste im Zusammenhang mit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im September eingeschränkt. Sie war wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das staatliche Hidschāb-Gesetz von der iranischen Sittenpolizei festgenommen, geschlagen und dabei wahrscheinlich tödlich verletzt worden. Mahsa Amini wurde durch ihren Tod weltweit bekannt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
- blog.whatsapp.com: "WhatsApp nutzen – mithilfe von Proxy"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Caschys Blog: "WhatsApp bekommt Funktion gegen Internetsperren"