Anklage in den USA erhoben Google täuscht Kunden beim Sammeln von Standortdaten
Google soll Kunden beim Sammeln von Standortdaten getäuscht haben. Aus diesem Grund erheben mehrere Generalstaatsanwälte in den Vereinigten Staaten Anklage gegen den Technologiekonzern.
Google steht derzeit in den Vereinigten Staaten unter Druck: Die Generalstaatsanwälte von Washington, D.C., und drei weiteren Staaten haben den Technologiekonzern am gestrigen Montag verklagt. Der Vorwurf: Google täusche und drangsaliere Kunden, um an die Standortdaten der Nutzer zu gelangen.
In den Gerichtsverfahren, die außerem auch in den US-Bundesstaaten Texas, Washington und Indiana eröffnet wurden, wirft die Anklage dem Unternehmen vor, falsche Versprechungen hinsichtlich des Datenschutzes gemacht zu haben.
So behauptet Google zwar, die Nutzer hätten die volle Kontrolle darüber, ob ihre Daten gesammelt und wie diese dann verwendet werden. In der Realität sei das aber nicht zutreffend. Mit der Anklage wollen die Anwälte diese Falschaussage seitens Google unterbinden und das Unternehmen zu Strafzahlungen verpflichten.
Undurchsichtige Geschäftspraktiken
Ebenso werfen die Anwälte dem Konzern vor, mit Hilfe undurchsichtiger Geschäftspraktiken die Kunden so zu täuschen, dass diese freiwillig ihre Standortdaten mitteilen würden.
Dies sei darauf zurückzuführen, dass Google die eigenen Produkte, wie beispielsweise Maps, so konzipiert hat, dass sie den Nutzer unaufhörlich zum Zugriff auf die Standortdaten auffordern oder ihre Arbeit ohne den Zugriff darauf nicht oder nur mangelhaft ausführen würden, obwohl dieser gar nicht notwendig sei.
So wird Google in der Anklageschrift unter anderem vorgeworfen, auch ohne Aktivierung des Standortverlaufs im Hintergrund ortsbezogene Daten zu sammeln und zu speichern. Dies geschehe vor allem durch den Einsatz von Wi-Fi oder Bluetooth. Zudem würden erhobene Daten daraufhin mit Marketingpartnern geteilt.
In den Vereinigten Staaten wächst der politische Druck auf Internetkonzerne wie Alphabet (Google), Meta (Facebook) oder Amazon. Viele Politiker sehen das Wachstum und die Monopolstellung der Unternehmen sehr kritisch und befürchten, dass die Internetkonzerne ohne Regulierung außer Kontrolle geraten könnten.
Google weist die Vorwürfe zurück. Laut einem Sprecher des Unternehmens basiere die Anklage auf ungenauen und nicht mehr zutreffenden Anschuldigungen. "Google integriere seit jeher Sicherheitsfunktionen in seine Dienste", heißt es von Seiten des Unternehmens.